Regionalklasse 3, 16. Spieltag
FSV Blau-Weiß 90 Stadtilm – SpVgg Geratal II 2:0 (0:0)
(fm) Das Spiel hätte keinen Sieger verdient. Beide Mannschaften murksten so dahin. Allerdings hätte Schubert in der ersten Minute schon ein Tor erzielen müssen, als er in eine Flanke reinrutschte, den Ball aber nur Wenig in die Arme schob. Dann war pure Langeweile angesagt. Die Bälle wurden auf beiden Seiten wenig erfolgsorientiert gespielt. Eine Kombination von Heyer und Priefer brachte nichts ein (16.) und auch eine aufs Tor gezogene Ecke von Musch traf nur den Pfosten. In der 30. Minute verpassten Freund und Feind eine Eingabe eines Stadtilmer Spielers und auch ein endlich mal aufs Tor gezogener Ball Belgers aus 20 Metern landete auf der Brust von Gössinger im Stadtilmer Tor. Auf Seiten der Gäste wurde „schön“ gespielt, aber es kam nichts dabei heraus.
Anas Ben Achour und Fabian Heyer zeigten ihre technische Klasse, verloren jedoch dabei ihre Nebenleute aus den Augen. Auch dem weiterhin aus dem Kader der ersten Mannschaft entliehenen Hofmann gelang nicht viel. Was die Gäste mit Ballstafetten, versuchten die Gastgeber mit langen Bällen. In beiden Fällen ohne greifbare Torchancen. Auch die ruhenden Bälle der Gäste waren einfach nur schlecht.
Nach der Pause ging es weiter so, bis zur 58.Spielminute. Da gab es Eckball für Stadtilm. Der gut geschlagene Ball auf den langen Pfosten konnte nur zu einer weiteren Ecke abgewehrt werden. Als hätte jemand im Hintergrund die Wiederholungstaste gedrückt, die folgende Ecke. Diesmal allerdings stießen Seeber, Heinze und Wenig zusammen und Körner war mit dem Kopf zur Stelle (1:0, 58.). Wenig blieb benommen liegen, das Spiel wurde 5 Minuten unterbrochen, doch der Keeper konnte weiterspielen. Jetzt drückte Geratal und wollte den Ausgleich. Der verletzungsbedingt seit einem Dreivierteljahr erstmalig eingewechselte Tobias Roth wurde mit einem schönen Pass in den Raum geschickt, doch der Ball versprang ihm kurz vor dem Torwart (73.). Gössinger wehrte einen Schuss von Roth zu kurz ab, aber auch Priefer traf im Nachschuss nur den Keeper. Auch diese Chancen waren dahin. So kam es, wie es kommen musste. Bulko verliert den Ball im Vorwärtsgang und die folgende Konterchance in Überzahl ließ sich Schubert nicht entgehen (2:0, 83.).
Dem allgemein unterdurchschnittlichen Niveau des Spieles schloss sich das Schiedsrichterkollektiv an, indem es einige unklare Entscheidungen auf beiden Seiten fällte. Beispiel: Wenig verliert bei einer Fussabwehr seinen Schuh. Den folgenden Schuss fängt er. Mit dem Ball in der Hand lässt er sich seinen Schuh von einem Mitspieler in aller Ruhe wieder anziehen und das Spiel wird ohne Konsequenzen mit Abschlag einfach fortgesetzt!
Stadtilm I: Gössinger, Schechinger, Hartrumpf, Hoffmann, Körner, Schubert, Weber, Klaere (71. Schiel), Döring (85. Müller), Bloss, Linse (67. Treiber)
Geratal II: Wenig, Kohlschmidt, A.Ben Achour (76. Bulko), Musch, Dobschanetzki, Priefer, Heyer, Seeber, Belger (63. Roth), Heinze, Hofmann
Tore: 1:0 Körner (58.), 2:0 Schubert (83.)
Schiedsrichter: Gierga (Saalfeld)
Zuschauer: 160
Hier der Bericht des unabhängigen Beobachters. Quelle „Freies Wort“ vom 5.3.2012
Im Hinspiel hatten sich die Blau-Weißen eine klare 1:4-Niederlage eingefangen. Sie wollten sich natürlich revanchieren und gingen dementsprechend motiviert zur Sache. Und es war gerade mal eine Minute gespielt da lag auch schon der Führungstreffer in der Luft. Weber flankte von rechts und Schubert scheiterte aus wenigen Metern am aufmerksamen Gästekeeper Wenig.
Danach spielte sich das Geschehen meist zwischen den Strafräumen ab. Gute Kombinationen gab es wenig, vieles blieb dagegen Stückwerk. Stattdessen war viel Einsatz in den Zweikämpfe zu sehen. Schiedsrichter Gierga ließ das Spiel in einigen Situationen zu sehr an der langen Leine laufen – ein Kärtchen hätte vielleicht in manch einer Situation für etwas Beruhigung in den Aktionen gesorgt. Insgesamt blieb vor 160 Zuschauern aber alles im erträglichen Rahmen.
In der 18. Minute gab es dann Geratals erste Chance: Priefer setzte sich über links durch und nach seiner Eingabe kam Heyer zum Schuss, der Ball wurde aber zur Ecke abgewehrt. Auf der Gegenseite marschierte Weber über rechts bis zur Grundlinie, doch Döring verpasste seine Vorlage ganz knapp (31.). Nur zwei Minuten später parierte Stadtilms Torwart Gössinger einen Distanzschuss von Belger sicher (33.) und sieben Minuten danach auch noch ein 20-m-Geschoss von Heyer (40.).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein offener Schlagabtausch. Geratal II hatte zwar leichte optische Vorteile, konnte sich aber nicht dominant in Szene setzen. Stadtilms Abwehr um Libero Hartrumpf blieb stets Herr der Lage, weil den Gerataler Angriffen die Überraschungsmomente fehlten. Ein Aufsetzer von Heyer, den Gössinger im Nachfassen unschädlich machte, blieb zunächst die ganze Ausbeute (49.).
In der 58. Minute gab es dann Jubel im Stadtilmer Lager: Weber brachte einen Eckball von links herein und A. Körner köpfte zum 1:0 ins rechte Eck. Der eingewechselte Roth hatte dann das 1:1 auf dem Fuß, als er nach einem Stadtilmer Abwehrfehler von halbrechts in den Strafraum eindrang, aber überhastet über das Tor schoss (73.). Danach scheiterte er nochmals, von Priefer in Szene gesetzt, diesmal am glänzend parierenden Gössinger (77.).
Die Entscheidung fiel dann in der 83. Minute. Nach einem Bilderbuch reifen Konter startete Weber in Richtung Gästetor, und der mitgelaufene Schubert drückte dessen Ablage von halblinks zum 2:0 ins verlassene Gehäuse.
Unterm Strich hätte man die Partie eher als typisches 0:0-Spiel einstufen können – hätte nicht Stadtilm clever seine Chancen genutzt. wd