Regionalklasse 3, 20.Spieltag
FSV Gräfinau-Angstedt – SpVgg Geratal II 1:3 (0:3)
(fm) Selbst kühnste Optimisten hätten maximal mit einem Punkt im Spiel beim Tabellenzweiten gerechnet, aber mit einer großen kämpferischen Leistung entführte die Mannschaft drei Punkte aus Gräfinau. Eigentlich gab es im Mannschaftsverbund keinen Ausfall. Alle rackerten bis zum Umfallen, wenn es auch schwerfiel. Auf dem aufgewühlten Spielfeld war von Anfang an klar, dass es hier keinen Schönheitspreis zu gewinnen gab. Deshalb hieß die Devise: Einfach spielen, weite Bälle, kompromissloser Einsatz. Die Gräfinauer Elf ging von der ersten Minute an wie gewohnt zur Sache und erspielte sich mit ihren schnellen, direkten Ballpassagen mehrere Chancen, die aber allesamt nicht genutzt wurden. Die Bälle gingen über und neben das Tor und dann war auch noch der Pfosten im Weg.
Der aus seiner Geschwendaer Zeit noch gut bekannte Hoferichter wirbelte im Mittelfeld und bediente F. Jasper in der Sturmmitte. Doch die Gästeabwehr mit dem schlagsicheren S. Heinze im Zentrum war meist zur Stelle und konnte das Schlimmste verhindern. Das Mittelfeld ackerte und störte schon den Spielaufbau der Hausherren und vorn versuchten Huck und Heyer den Ball zu behaupten und Unruhe zu stiften. Drei Verwarnungen für Geratal zeugten von deren Einsatz in dem trotzdem fairen Spiel. Bei einem Entlastungsangriff kam es in der Nähe der Außenlinie zu einem Freistoß. Musch trat an und versenkte den immer länger werdenden Ball aus ca. 30 Metern über den verdutzten Torwart hinweg ins lange Eck (0:1, 30.). Damit hatten die Gastgeber nicht gerechnet. Noch weniger mit dem nächsten Gegenstoß. Als sie den Ball nicht aus ihrem Strafraum weg bekamen, reagierte wiederum Musch am besten und schon stand es 0:2 (34.). Die Zuschauer rieben sich die Augen und ehe sie wieder zu sich kamen, schnappte sich Dobschanetzki in der eigenen Hälfte den Ball und sprintete in der ihm eigenen Manier in Richtung gegnerisches Tor. Da er nicht angegriffen wurde zog er aus vollem Lauf aus ca. 25 Metern ab und donnerte die Kugel in den oberen rechten Winkel. Ein Traumtor (0:3, 38.)! Innerhalb 8 Minuten war die Messe gelesen. Jetzt lag die Moral der Gräfinauer am Boden, aber nur bis zum Pausenpfiff.
Im zweiten Umlauf wollten es die Gastgeber doch noch einmal wissen und berannten wieder das Gerataler Tor, aber jetzt war das Glück auf Seite der Tüchtigen. Kompromisslos wurden die Bälle aus der Abwehr nach vorn geschlagen. Seeber, Yurolmaz und Co. standen fest in der Brandung. In einem Zweikampf biss sich O.Priefer beinahe die Zunge durch, musste ausgewechselt und im Krankenhaus genäht werden. Dann rutschte doch noch ein Ball dem eingewechselten Belger über den Scheitel und Zentgraf war mit dem Fuss zur Stelle (1:3, 79.). Kurz danach setzte sich Heyer rechts durch, sein Rückpass von der Grundlinie erreichte auch den freistehenden Bulko fünf Meter vor dem Tor, aber der verzog. Die Gräfinauer Spieler wollten sich nun doch noch beweisen und zeigten ihre kämpferischen Tugenden, doch die Gerataler hielten dagegen. Bei einem Foul an Heyer lag der sehr gut leitende Schiedsrichter Wenzel daneben, als er sich um 20 cm verschätzte und den Strafstoß verwehrte. Mit dem Abpfiff waren die Gästespieler vollkommen platt, aber überglücklich.
FSV Gräfinau-Angstedt: Wischnewski, Machleidt, Jasper, Voigt, Wagenknecht, Hoferichter, Assinner, Ludwig (60. Risch), Zentgraf, Schieleit, Gans (73. Radke)
SpVgg Geratal II: Wenig, Seeber, Heinze, Yurolmaz, Musch, Huck, Heyer, Dobschanetzki, Priefer (66. Belger), Kohlschmidt, Bulko
Tore:0:1 Musch (30.), 0:2 Musch (34.), 0:3 Dobschanetzki (38.), 1:3 Zentgraf (79.)
Schieri: S. Wenzel (Großobringen)
Zuschauer: 200