Kreisoberliga, 5.Spieltag
SV Stahl Unterwellenborn II – SpVgg Geratal II 0:6 (0:3)
Der ganze Frust über das verkorkste Spiel des vergangenen Wochenendes entlud sich über die völlig überforderten Unterwellenborner. Was damals falsch gemacht wurde oder nicht klappte, schien sich ins Gegenteil zu verkehren. Die Gäste waren über 80 Minuten die spielbestimmende Mannschaft. Priefer erwischte einen seiner besten Tage. Seinen sauberen Pass auf A. Ben Achour konnte dieser in den Lauf mitnehmen und stürmte zwischen den Verteidigern hindurch. Rühr konnte ihn nur durch ein rüdes Foul im Strafraum stoppen, in dessen Folge Ben Achour später ausgewechselt werden musste. Der Milde des Schiedsrichters hatte er es zu verdanken, dass er als letzter Mann nur mit Gelb bestraft wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Heinze sicher (0:1, 8.).
Wieder steckte Priefer gut auf Hielscher durch, doch an dessen Abschluss war Kugler im U-wellenborner Tor noch dran (22.). Dann behielt der unermüdlich arbeitende Kohlschmidt den Überblick, passte in den Lauf von Priefer, der überlegt abschloß (0:2, 41.). Noch vor der Pause der endgültige K.O. für die Gastgeber. Roth spielte Hielscher an, der überlief seinen Bewacher und vollendete ins lange Eck (0:3, 44.). Ein typisches Hielscher-Tor.
Als kurz nach dem Wiederanpfiff Seyfferth auf Priefer passte, behauptete dieser den Ball sehr gut gegen die Verteidiger, spielte mit Überblick noch den Torhüter aus und netzte ein (0:4, 49.). Jetzt genossen die Gerataler den Ausflug ins sonnige Unterwellenborn. Ballstaffetten wurden sicher über 5-6 Stationen gespielt. In dieser Phase ließ jedoch zehn Minuten die Konzentration nach. Nachdem Priefer eine weitere Chance ausgelassen hatte (74.) zeigte er noch einmal, was er drauf hat, als er mit einem Spitzensolo drei Verteidiger narrte und von der Grundlinie den Ball punktgenau Hielscher im Strafraum servierte, der, allein gelassen, keine Mühe hatte (0:5, 79.). Jetzt setzte Möller noch einen drauf, als er nach Doppelpass mit Bulko aus zehn Metern einen fulminanten Vollspann unter die Lattenkante donnerte (0:6, 83.). Die letzte Aktion setzte Bulko, dessen Querpass von einem Verteidiger mit mißglücktem Abwehrversuch an die Latte gespielt wurde, von dort auf den verdutzten Möller zurücksprang, doch dessen Kopfball aus zwei Metern traf nur den Torhüter (88.).
Ach ja, Unterwellenborn stand auch noch auf dem Platz. Ihre Möglichkeiten in der ersten Halbzeit waren auf eine Ecke von Bauer und anschließendem Kopfball Spitzners (25.) sowie einen scharfen Freistoß von Rühr, den Trefflich abwehren konnte, den Nachschuss jagte Spitzner übers Tor (27.), beschränkt. In den angeführten zehn Minuten nach der Pause, als Geratal es ob der sicheren Führung etwas schleifen ließ, gab es noch eine Chance. Dobschanetzki leistete sich einen Fehlpass, Heinze schlug über den Ball, aber Trefflich hielt sicher (64.). Ein Fernschuss von Meyer verfehlte das Ziel weit (65.). Die beiden Angreifer Bauer und Spitzner, der mit körperlicher Präsenz, aber geringem Radius, versuchten erfolglos, die Gästeverteidigung zu überwinden. Doch dann trauten die Zuschauer ihren Augen nicht. Der rechte Heimverteidiger verzog sich nach eigenem Abstoß mit dem Ball an die Eckfahne, um Zeit zu schinden. Erst nach Aufforderung durch den Gerataler Busch, doch den Eintritt zahlenden Zuschauern zuliebe das Spiel halbwegs ordentlich zu Ende zu bringen, wurde weitergespielt. Für die Gastgeber eine bittere Stunde, nach dem Abpfiff wurden in der Mannschaft Rückzugsgedanken geäußert, aber für die Gerataler Zweite ein psychologisch wertvoller Auswärtserfolg nach ebenfalls schweren Wochen.
SV Stahl Unterwellenborn II: Kugler, Jahn, Rühr (46. Müller), Benz (62. Stein), Erdmann, Reichmann, Völke, Weedemann, Meyer, Bauer, Spitzner
SpVgg Geratal II: Trefflich, Kohlschmidt, Busch, Bulko, Roth (70. Möller), Dobschanetzki, Priefer, Hielscher, A. Ben Achour (21. Seyfferth), Schulz (75. Belger), Heinze
Tore: 0:1 Heinze (FE, 8.), 0:2 Priefer (41.), 0:3 Hielscher (44.), 0:4 Priefer (49.), 0:5 Hielscher (79.), 0:6 Möller (83.)
Schiedsrichter: Hartung (Rudolstadt)
Zuschauer: 40