SpVgg Geratal – TSV Bad Blankenburg 3:1 (0:1)

Landesklasse Süd, 4. Spieltag

SpVgg Geratal – TSV Bad Blankenburg 3:1 (0:1)

(kda) Locker und leicht wie es einige Einheimische gern gesehen hätten – die Gerataler seit langem ungeschlagen und mit einem imposanten Pokalauftritt in der letzten Woche, die Gäste mit lediglich 4 Punkten und noch einer Heimniederlage gegen Ilmenau im Gepäck – ging gar nichts. Gegen eine „mitspielende“, technisch versierte und kompromisslos verteidigende Gastmannschaft taten sich die Gerataler schwer in den Rhythmus und damit in das Spiel zu finden.

 

Zwar hatte man schon recht zeitig vielversprechende Chancen, in der 7. Minute schlugen gleich drei Spieler an einem flach herein gegebenen Freistoß vorbei, dann schoss Keiner nach langem Ball Bärwinkels den Torwart an (17.), oder Bärwinkels 35 Meter- Geschoss (22.), doch Zählbares kam nicht heraus und man musste froh sein, dass der am rechten Strafraum „vergessene“  Marr in der 10. Minute nicht mehr aus seinem Vorteil machte. In der 22. Minute hätte es dann eine eventuelle Vorentscheidung geben können. In der Abwehr gerade noch an einem fulminanten Fehlpass vorbei geschrammt, erarbeiteten sich die Einheimischen durch den energischen Einsatz Keiners einen Handstrafstoß. Doch zu unplatziert und nicht scharf genug von Bärwinkel getreten, konnte der gegnerische Torwart diesen parieren. Zwar versuchte man diesen Fauxpas wegzustecken, hatte auch durch Heyer nach langem Flankenball Bärwinkels und auch in einem weit deutlicheren Handspiel (35.) im Strafraum nicht gerade einen wohlwollenden Schiedsrichter, aber spätestens mit dem 0:1 der Gäste in der 37. Minute war die Verunsicherung zu spüren. Ein Freistoß wurde von den Gästen von rechts in den Torraum geschlagen, Lipsius kam in der Spielertraube nicht richtig an den Ball, faustete zu kurz und zentral ab, Botz knallte das Leder von der Strafraumgrenze an den linken Pfosten, von da sprang dieser auf den auf der Torraumlinie völlig ungedeckt stehenden Mueller, der keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu bringen. Nun rannten die Gerataler dem Rückstand hinterher, trugen ihre Spielzüge meistens über lange, zentral gespielte Angriffe vor, die beim umsichtig agierenden Gäste- Libero Schulz hängen blieben. Erst Mitte der zweiten Spielhälfte wurde das Angriffsspiel variabler, kam man mehr über die Außenpositionen, auch, weil die Gäste nur noch auf Ergebnissicherung aus, die Mitte kompakt zu stellten. Ein solches Flügelspiel nutzte Hofmann mit einer langen Flanke von rechts parallel zur Grundlinie auf den am langen Pfosten stehenden Hartung, der, wie in den Spielen zuvor, nur noch einnicken brauchte (1:1, 67.). Und nun lief der Motor an, die Gäste konnten ihre Spieltaktik nicht schnell genug ändern, da hatte Keiner schon nach drangvoller Vorarbeit Brandls (Balleroberung und -behauptung im Mittelfeld in Richtung gegnerisches Tor und Zuspiel auf Keiner) die Führung der Gastgeber erzielt (69.). Jetzt sah man wieder den erfolgreichen Gerataler Stil – aus einer leichten Abwartehaltung blitzschnelle Konter. Maleße hätte dabei mit einer abgerutschten Linksflanke an den rechten Pfosten (72.), Hartung mit ebenfalls einem Pfostentreffer nach Heyer- Zuspiel (78.) das Ergebnis sicherer machen können. Doch die Entscheidung brachte die 86. Minute. Zunächst brachte der agile Hartung aus einem Torraumgewühl heraus nach mehreren Versuchen den Ball zum erlösenden 3:1 unter, dann lief Wiefel frustriert dem Torschützen nach und trat diesen absichtlich vors Knie. Das brachte Hofmann so auf, dass dieser den Foulspieler wegschubste, woraufhin dieser sich umfallen ließ, anders als den Vergleich zwischen David und Goliath kann man dieses „Kräfteverhältnis“ nicht schildern. Beide „Rot“, beide dumm gehandelt, beide fehlen in den nächsten Spielen!

SpVgg Geratal: Lipsius, Maleße (89. Möller), Dobrocki, Huck, Bärwinkel, Wollenschläger, Keiner, Brandl, Hofmann (86. RK), Heyer, Hartung

TSV Bad Blankenburg: Reichardt, Wiefel (86. RK),Schulz, Gerlach, Mahlke, Roeser, Botz, Mueller (46. Heinlein), Marr, Rupprecht (81. Vofrei), Amthor (65. Stauche)

Schiedsrichter: Kißling (Wasungen)

Zuschauer: 120

Torfolge: 0:1 Mueller (37.), 1:1 Hartung (67.), 2:1 Keiner (69.), 3:1 Hartung (86.) 

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