Landesklasse Süd: 14. Spieltag
SpVgg Geratal – SG Borsch/Geismar 1:2 (0:1)
(kda)
Mit der SG Borsch/Geismar stellte sich der Absteiger aus der vorjährigen Verbandsligasaison und diesjähriger Steinach- Bezwinger im Geratal vor. Allein das hätte schon Warnung genug für die Einheimischen sein müssen, doch irgendwie wurde man nicht den Eindruck los, dass das nicht alle Aufgebotenen verinnerlicht hatten. So hatte man zwar Feldvorteile ohne Ende, auch wieder Chancen, die, teils hochkarätig, für zwei Spiele gereicht hätten, doch der Gast mit einer nahezu hundertprozentigen Effizient die drei Punkte. Da hilft auch das Lamentieren über den Schiedsrichter und dessen Assistenten nicht, die Mitte der 2. Halbzeit ein Stück sehr weit an der Realität weg agierten, unterm Strich brachten nur wenige Gerataler Akteure die notwendigen Prozente an Willens- und Kampfkraft gegen einen ausgebufften Gegner auf den sehr seifigen Rasen.
Schon in der ersten ernsthaften Spielsituation überhaupt lässt sich das nachweisen. Ein Freistoß der Gäste wurde zu kurz und nur zentral abgewehrt. Lorenz Wiegand nahm sich des abprallenden Balles ca. 30 Meter vor dem Tor an, konnte ihn sich in Ruhe zurecht legen, ohne von einem Gegenspieler dabei gestört zu werden, zog aus 25 Meter flach ab und unter Beobachtung aller, auch des „versteinerten“ Torwarts, schlug der Ball im linken unteren Eck des Gerataler Tores ein (6.). Zumindest verbal wurden nun einige Einheimischen wach gerüttelt, doch die Hartel (9.), Heyer (14., Direktabnahme einer Busch-Flanke) nebst ihrer Nebenleute Bärwinkel (11., Schussversuch von links) und Kirsten (18., aus Nahdistanz, 26., Kopfball nach Freistoß Franz) brachten die Chancen nicht im Tor unter.
Unverkennbar das Bemühen der Gastgeber in Spielhälfte zwei. Zunächst brachten aber weder Keiner aus Nahdistanz noch Huck (55.) den Ball über die Linie. Auch wurde sichtbar das Angriffsspiel mit der Hereinnahme von Brandl und Hofmann belebt und zusätzlich hörbar Brandl im Strafraum von Kirchner gefoult (65.), doch wie auch der vom Schiedsrichter absichtlich lange hinausgezögerte Eintritt Brandls nach erfolgter Behandlung, fiel das genauso in die Zeit der realitätsfernen Spielführung des Schiedsrichters, wie die sich später noch rächende Gelbe Karte für Kirstens Allerweltfoul an Wiegand, der seinem Geschrei nach anscheinend knapp an einem Beinbruch vorbei, schon nach 30 Sekunden quietschvergnügt wieder spielen konnte. Als dann Huck in der 80. Minute einen Freistoß aus 20 Meter, halblinke Position halbhoch rechts direkt zum Ausgleich verwandelte, schienen sich die Mühen gelohnt und in der verbleibenden Zeit auch noch der Siegtreffer möglich. Doch schon kurze Zeit später wurden die Gerataler wieder von der Realität eingeholt. Zum einen holte sich Kirsten im Bemühen, den Ball nach dem Ausgleichtreffer schnell zum Anstoß zu bringen, die Gelb-Rote Karte ab, zum anderen brachte ein vermeidbarer Eckball für die Gäste in der 84. Minute die Entscheidung. Der Ball schwebte genau auf den Kopf des zwischen zwei Abwehrspielern stehenden Loos, der aus 10 Metern exakt in die rechte untere Ecke des Gerataler Tores köpfte. Da half auch kein weiteres Anrennen gegen das gegnerische Tor, Keiner hatte kurz vor Schluss noch eine Chance, der Ball ging am langen Pfosten vorbei. Die Gäste nahmen unter Ausnutzung aller ihrer Möglichkeiten (2 Chancen – 2 Tore), Theatralik und Cleverness nicht ganz unverdient die drei Punkte mit.
Aufstellung:
SpVgg Geratal: Trefflich, Busch, Dobrocki, Huck, Bärwinkel, Wollenschläger, Keiner, Franz, Heyer (60. Hofmann), Hartung (60. Brandl), Kirsten (80. GR)
SG Borsch/Geismar: Kiel, Henkel, Kirchner, Kimpel, Loos, L. Wiegand, Gimpel, Bittorf, Kraus, D. Wiegand (Göb), Kind (88. Seng)
Zuschauer: 133
Schiedsrichter: Adam (Erfurt)
Torfolge: 0:1 L. Wiegand (6.), 1:1 Huck (80), 1:2 Loos (84.)