Landesklasse Süd, 19. Spieltag
TSV Bad Blankenburg – SpVgg Geratal 1:0 (0:0)
(kda)
„Erst haben wir kein Glück, dann auch noch Pech“ umschreibt das erste Punktspiel nach 16 ! Wochen und nur einem Vorbereitungsspiel der Gerataler vielleicht sehr deutlich. Glück hätten sie aber gebrauchen können, denn erstmals wieder etwas Grün unter den Füßen zu haben (wenn auch nur das schmale Kunstrasenband der Blankenburger Sportschule) und somit spielen, kombinieren und den Ball wieder normal berechnen zu müssen, fiel der Mannschaft verständlicherweise nach Wochen des Hallen- oder Schneetrainings sehr schwer. So hatten die Jänicke-Schützlinge zwar 87 Minuten die Oberhand, auch mindestens zwei absolute hochkarätige Torchancen, doch gegen einen extrem tief stehenden Gegner auf dem kleinen Platz nicht wirklich ein System, das dieses Bollwerk hätte knacken können.
Es dauerte rund 20 Minuten bevor beide Mannschaften erstmals Akzente in Richtung Tor setzten. Eine schöne Dublette (24.) zwischen Brandl und Heyer schloss letzterer von links kommend mit einem Flachschuss rechts am Tor vorbei ab. In der 37. Minute köpfte Keiner den Ball nach einem Freistoß von der rechten Seite an die Latte, den zurückspringenden Ball brachte aber im Gewirr keiner im Tor unter. Noch kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Keiner eine erneute Chance, doch auch hier kein Erfolg. Auch Hälfte zwei sah bis kurz vor dem Ende die Gäste ständig in Ballbesitz, man versuchte das gewohnte Passspiel aufzuziehen. Doch die Laufwege und auch die Präzision waren nicht vorhanden und mit hohen, langen Bällen konnte keine Gefahr herauf beschworen werden, da die einheimische Abwehr (Schulz) per Kopf alle Bälle entschärfte. Dennoch erarbeite sich die Spielvereinigung Chancen, in der 53. Minute trudelte der Ball nach einer unübersichtlichen Situation im rechten Torraum am linken Pfosten vorbei und in der 58. Minute setzte nochmals Keiner erfolglos einen Kopfball in Richtung Gastgebertor. Und dann kommt das Pech ins Spiel. Im Bemühen mehr als einen Punkt vom Tabellenletzten mitzunehmen, vernachlässigten die Gerataler die Abwehr, eine Unentschlossenheit auf der rechten Abwehrseite brachte nach einem Befreiungsschlag Thorz in Ballbesitz, der ließ nach dem Eindringen in den Strafraum Verteidiger und Torwart gekonnt ins Leere laufen und schob aus Nahdistanz den Ball zur vielumjubelten Führung ein (87.). Ein Äußerung eines Blankenburger Zuschauers nach dem Spiel: „Wir waren technisch schlechter, körperlich schlechter, aber taktisch clever!“, trifft den Nagel auf den Kopf.
Als Fazit bleibt: In den heimischen Gefilden muss umgehend eine Spielfläche spielfähig gebracht werden, damit Fußball auch trainiert und gespielt werden kann. Der Blankenburger Kunstrasen war auch mit Technik beräumt worden, warum soll das nicht unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen in Geraberg gehen. Der Thüringer Fußballverband sollte in solch einem Winter in der Lage sein, flexibel mit dem Beginn der Frühjahrssaison umzugehen, damit die Mannschaften überhaupt eine Möglichkeit haben, auf normalem Untergrund trainieren zu können. Anfang/Mitte Juni, zu bestem Fußballwetter stehen die Plätze leer!
TSV Bad Blankenburg: Reichardt, Wiefel, Schulz, Gerlach, Roeser, Botz, Leopold, Marr, Stauche, Rupprecht, Vofrei (78. Thorz)
SpVgg Geratal: Lipsius, Maleße (65. Hartung), Busch, Dobrocki, Huck, Bärwinkel, Wollenschläger, Keiner, Brandl (83. Hofmann), Franz, Heyer
Schiedsrichter: Schowtka (Jena)
Zuschauer: 95
Torfolge: 1:0 Thorz (87.)