Kreisoberliga 21.Spieltag
SSV SG Mellingen – SpVgg Geratal II 1:5 (1:4)
Erstmalig im Jahr 2013 auf „richtigem“ Rasen endete das Spiel mit einem Ergebnis, das vorher keiner so erwartet hätte. Die diesmal ausschließlich mit „eigenem“ Personal, also ohne Stammspieler der Erstvertretung, darunter einige mit Grippe-Ansteckungsgefahr, anreisende „Zwölf“, stellte sich gut auf das aufgeweichte und holprige Geläuf des Ausweichplatzes ein, kämpfte bis zur letzten Minute und spielte kompromiss- und schnörkellos aus der Abwehr heraus nach dem Motto: Hinten sicher und vorn wird es Hielscher schon richten.
Bereits in der Anfangsminute ein „Hallo-Wach“, als Roth den Ball ans Mellinger Lattenkreuz knallte. Danach Chancen auf beiden Seiten. Hempel traf auf der Gegenseite die Latte (6.) und Vodermayer zeichnete sich bei einem Versuch von Kalks aus, der nach einem Eckstoss freistehend im Strafraum an den Ball kam (15.). Mit hohen Bällen suchte Mellingen immer wieder den großgewachsenen Heyer, doch die aufmerksame Abwehr um Seyfferth hielt. Die Spielvereinigung ging in Führung, als Priefers schöner Freistoß von halbrechts kurz vor dem Tor noch aufsprang, von Winckelmann im Mellinger Tor nicht festgehalten wurde, so dass die am schnellsten reagierenden Spieler Roth und Hielscher zur Stelle waren und letzterer den Ball über die Linie drücken konnte (0:1, 16.). Die Gäste legten nach indem Hielscher sich schön bis an die Grundlinie durchspielte und den Ball punktgenau auf den am langen Toreck lauernden Roth flankte (0:2, 18.). Hierbei sah der Torwart nicht besonders gut aus, war der Ball doch lange in der Luft und flog direkt über ihn hinweg. Mit einem Sonntagsschuss erzielte Hempel, Freistoss aus ca. 35 Metern ohne weitere Berührung, den Anschlusstreffer, denn sein, bestimmt nicht als Torschuss gedachter Ball, fand mit Windunterstützung den Weg ins rechte obere Toreck (1:2, 23.). Nur gut, das die Gäste wiederum die richtige Antwort parat hatten. Hielscher nahm das Spielgerät an der Strafraumgrenze gut mit, umkurvte die Innenverteidiger und schloss flach ab (1:4). Typisch Hielscher! Seiner Quirligkeit waren die Gegenspieler häufig nicht gewachsen. In der Nähe der rechten Eckfahne schob er den Ball frech durch die Beine seines Bewachers, sprintete um diesen herum und flankte genau auf den im Strafraum lauernden Huck, der jedoch den verspringenden Ball nicht kontrollieren konnte (32.). Achermann entwischte auf der Gegenseite seinem Verteidiger, zog in den Strafraum, doch dann verfehlte er knapp den Kasten (40.). Der wieder phasenweise gut aufgelegte Priefer, wehe wenn er losgelassen, setzte zu einem seiner Solos an, spielte auf Roth, doch dessen Abschluss ging kerzengerade nach oben statt nach vorn (42.). Die Gastgeber ließen eine weitere Chance aus, als Bieber die Abwehr ausspielte, doch das Tor nicht traf (43.). Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzten wieder die Gerataler. Eine sehenswerte Kombination von Priefer im Doppelpass mit Roth brachte ihn doch noch auf die Torschützenliste (1:4, 45.).
Der zweite Umlauf sah eine anrennende und um Resultatsverbesserung bemühte Mellinger Elf. Die Gäste ließen sich weit zurückdrängen und die Verteidigung hatte alle Füsse voll zu tun. Dobschanetzki als rechter Verteidiger zeigte sich schlagsicher und konnte dank seiner Schnelligkeit bei Bedarf auch gut nachbessern. Schulz musste nach 60 Minuten in der Verteidigung durch Huck ersetzt werden, spielte dann mangels Auswechsler mit zwei gebrochenen oder gestauchten Zehen im Mittelfeld humpelnd durch und hatte da trotzdem noch einige gute Szenen. Vodermayer war mit einer Hand noch am Ball, als G.Bieber aus spitzem Winkel zum Schuss kam (59.) und auch in der 64.Minute reagierte der Torwart gegen denselben Spieler wieder gut, als der ein Solo abschloß. In dieser Druckphase war es wieder Priefer, der sich über rechts durchsetzte, präzise zur Mitte flankte und Hielscher stand da, wo ein Stürmer stehen muss (1:5, 70.). Der humpelnde Schulz eroberte sich den Ball im Mittelfeld, spielte einen blitzsauberen Pass in den Lauf von Hielscher, der diesmal aber knapp am Gehäuse vorbei schob (77.).
Fazit: Einfacher Hau-Ruck-Fussball mit kompromisslosem Herausschlagen der Bälle aus der Abwehr war auf diesem Platz das beste Rezept. Wenn mal „gespielt“ werden wollte, versprang der Ball oft und wurde verloren. Die Hausherren vermochten es, im Gegenteil zu den Geratalern, nicht, ihre Chancen zu nutzen.
SSV BG Mellingen: Winckelmann, Putsche, Becker, Anders, Achermann (70. D.Bieber), Heyer (46. Hinkeldein), G.Bieber, Kalks, Hempel, Albrecht, Bachmann
SpVgg Geratal II: Vodermayer, Kohlschmidt, Seyfferth, Roth (46.Bulko), Dobschanetzki, Priefer, Hielscher, Schulz, Möller, Belger, Huck
Torfolge: 0:1 Hielscher (16.), 0:2 Roth (18.), 1:2 Hempel (23.), 1:3 Hielscher (25.), 1:4 Priefer (45.), 1:5 Hielscher (70.)
Schieri: Eckardt (Bad Berka)
Zuschauer: 25