Verbandsliga: 7. Spieltag
SpVgg Geratal – SC 1903 Weimar 0:2 (0:1)
(kda)
Wer sich vom mäßigen Saisonstart und dem daraus resultierenden Tabellenplatz hat leiten lassen, dass es gegen den etablierten Verbandsligisten aus der Klassikerstadt zu einer einfachen Fortsetzung der Erfolgsserie der Spielvereinigung Geratal kommen könnte, musste sich sehr schnell in seiner Meinung korrigieren. Auch die Spieler selbst brauchten dafür die komplette erste Spielhälfte, um von einer pomadigen Spielweise auf erforderlichen Verbandsligafußball umzustellen. Ab diesem Spiel kommen nur noch solche Mannschaften, deshalb kann die Niederlage, aufbauend auf die zweite Halbzeit, auch nützlich sein!
Die Weimarer ließen durch schnelles und körperbetontes Spiel von Beginn an die Gastgeber nicht zu ihrem gewohnten Spiel finden. Hatten die Gerataler Ballbesitz, wurde sofort und das auf dem kompletten Spielfeld der Ballführende meist von zwei Gegenspielern attackiert. So provozierten die Gäste Fehlabspiele bzw. Sicherheitsfußball. So eine Aktion drängte die Gerataler zu insgesamt 6 Eckbällen nacheinander an den eigenen Strafraum, wovon der letzte auch zum frühen Gegentor führte. Von rechts geschlagen stand Rosenhan zwar von 4 Abwehrspielern umringt aber keinem ernsthaft „bearbeitet“ am kurzen Pfosten frei und nutzte die Chance per Kopf. Zwar konnten die Gäste in der Folgezeit wenige echte Chancen aus dem Spiel heraus erzielen, doch nach Freistößen waren sie weiterhin gefährlich. Pfosten, Latte und Lipsius verhinderten hier eine frühzeitige Spielentscheidung. Im Gerataler Angriffsspiel lief in dieser Phase recht wenig. Heyer bemühte sich redlich, hatte in der 33. Minute mit einem Torschuss die erste Angriffsaktion der Gerataler überhaupt, Keiner war in guten Weimarer Händen. Die Mitspieler erreichten weder sie noch Huck, zu oft verstrickten sie sich in langatmiges Ballführen und wurden am genauen Zuspiel gehindert.
Völlig anders dann die zweite Spielhälfte! Natürlich konnten die Gäste den immensen läuferischen Aufwand nicht über die komplette Spielzeit beibehalten. Dadurch aber auch durch eine gedanklich schnellere Gangart der Gastgeber konnten die Wollenschläger und Co. nun wenigstens Gleichwertigkeit erzielen, ohne nun aber immens viele Chancen heraus spielen zu können. In einer Phase, in der die Schlagzahl noch einmal erhöht wurde, wurden sie aber durch eine, von den Beteiligten nicht nachvollziehbaren, Gelb-Roten-Karte für Maleße entscheidend geschwächt. Was war passiert? Der zuvor verwarnte Spieler musste wegen einer Behandlung das Spielfeld verlassen, bat den Schiedsrichter um Zutritt, der Linienrichter wertete ein Armheben des Schiedsrichters genauso wie Maleße als Genehmigung und schickte diesen aufs Feld. Kurz darauf signalisierte der Linienrechter per Flagge einen Wechsel, der Schiedsrichter, dem inzwischen Maleße auf dem Spielfeld „aufgefallen“ war, befragte während dieser Wechselsituation den Linienrichter ob des Eintritts Maleßes. Dieser machte deutlich, dass er das Armheben ebenfalls als Erlaubnis gewertet hat, was der Schiedsrichter jedoch verneinte und stellte Maleße vom Platz. In Unterzahl und dem Bemühen noch den Ausgleich erzielen zu wollen, ergaben sich nun für Weimar Konterchancen. Eine davon nutzte Janke in der 82. Minute. Heyer hatte zum Ende hin noch zwei gute Möglichkeiten, doch die brachten nichts Zählbares.
SpVgg Geratal: Lipsius, Maleße, Behr, Dobrocki, Huck, Bärwinkel (64. Kott), Wollenschläger, Heyer, Keiner, Brandl (35. Seyfferth), Seeber (54. Ben Achour)
SC 1903 Weimar: Adamiuc, Schmidt, Eberhardt, Vollmann, Hauf (71. Buschmann), Janke, Raab, Rosenhan, Rammelt, O. Lange (46. O. Lange), Winterkorn (64. Albrecht)
Schiedsrichter: Gaßmann (Nohra)
Zuschauer: 200
Torfolge: 0:1 Rosenhan (10.), 0:2 Janke (82.)