Verbandsliga: 12. Spieltag
FC Union Mühlhausen – SpVgg Geratal 5:1 (2:0)
(kda)
In dem vermeintlichen Spitzenspiel Zweiter vs. Dritter der Verbandsliga konnte nur Mühlhausen unter Beweis stellen, warum sie in der Tabelle so weit oben angesiedelt sind. Dem schnellen kombinationssicheren Spiel der Müntzerstädter hatte die Spielvereinigung erschreckend wenig entgegen zu setzen und war letztlich mit nur vier Toren Differenz noch gut bedient. Zum Ende der Hinrunde offenbaren sich die zu Saisonbeginn gehegten Befürchtungen hinsichtlich der zu dünnen Spielerdecke und der Spielerstruktur (viele Auswärtige, Studenten, deren zeitlichen Möglichkeiten über die Woche eingeschränkt sind). So war das Fehlen von Bärwinkel und Heyer schon eine Schwächung und wenn aus den unterschiedlichsten Gründen noch das Training nicht wahrgenommen werden kann, dann offenbaren sich solche individuellen Nachteile in der Schnelligkeit und Taktik wie am Samstag gegen eine tatsächliche Spitzenmannschaft der Thüringer Verbandsliga.
Vielleicht war der optische Eindruck der ersten Spielminuten, die Spielvereinigung berannte das Mühlhäuser Tor, mit dafür entscheidend, dass das Spiel so seinen Lauf nahm. Anstatt wie gegen Dachwig mit einer Abwartehaltung seiner Chancen zu harren, schalteten sich auch die Defensivspieler immer wieder mit in das Angriffsgeschehen ein, was dazu führte, dass es immer bei Ballbesitz der Einheimischen sofort lichterloh vor dem Gerataler Tor brannte. So in der 3. Minute als der aufgerückte Seyfferth keine Chance mehr hatte, den rechts mit einem langen Ball geschickten Mitze zu stoppen bzw. dessen Hereingabe auf den am langen Pfosten stehenden Zeudmi zu verhindern. Letzterer brauchte nur noch den Fuß zum Torerfolg hinhalten, wie in der 7. Minute als Zeudmi sich selbst darstellte und dabei vergaß, den Ball über die Linie zu befördern, oder auch in der 20. Minute als man Schmidt einfach im „Hinterland“ des Torraums vergaß (2:0). Hatte man den Ball schon mal erobert, war er auch schon in Ermangelung von Abspielmöglichkeiten bzw. einer zu hohen Zahl von Abspielfehlern zu schnell wieder beim Gegner. Nach dem 2:0 hatten die Einheimischen durchaus mehrere Möglichkeiten, das Resultat vor der Pause in die Höhe zu treiben. Doch ihre teilweise große Verspieltheit, sie realisierten schnell, dass der Tabellendritte heute gnadenlos unterlegen war, und der aufopferungsvolle Kampf von Kruse, mehrfach blockte er mit seinem Körper Schussversuche, ließen die Gäste so langsam ins Spiel kommen. Daraus entwickelten sich auch zwei Möglichkeiten; Keiner wurde mit einem langen Ball geschickt (27.), doch wegen Abseits zurück gepfiffen, in der 33. Minute spielte sich Wollenschläger über rechts durch, passte exakt auf Keiner zurück, doch dessen Schuss landete direkt in des Torwarts Armen.
Die Zuversicht der zahlreichen mitgereisten Gerataler Fans ob des leichten Aufbäumens zum Ende der ersten Halbzeit eine offenere zweite zu sehen, wurde ganz schnell zerschlagen. Maleße „produzierte“ eine Ecke. Der von rechts geschlagene Ball fand zentral in der Mitte des Strafraumes den von sechs! Geratalern eskortierten aber nicht gedeckten Schenk, der sich per Kopf mit dem 3:0 (47.) bedankte. Damit waren alle weiteren taktischen Pläne der Gerataler ad acta gelegt. Und so lief die Mühlhäuser Angriffsmaschinerie nahezu im Fünf-Minuten-Takt gegen das Lipsius Tor. Die Vielzahl nicht wahr genommener Chancen erspare ich dem Bericht. Zeudmi stellte mit seinen Toren zwei und drei in diesem Spiel unter Beweis, welche Torjägerqualitäten er hat. Schon nach rechts abgedrängt, vollendete er dennoch zum 4:0 (74.), und in der 79. Minute nach einem rechten Sturmlauf eines seiner Mitspieler mit anschließendem Rückpass machte er seitens der Gastgeber den Sack zu. Dass die Spielvereinigung noch lebte, zeigten Keiner und der als Feldspieler eingewechselte Kott in der 87. Minute. Keiner wurschtelte sich bis an die rechte Eckfahne durch, flankte und Kott köpfte am langen Pfosten stehend seinem „Kollegen“ Natradze das Ding ein. Mehr als diese Korrektur war an diesem Tag nicht drin!
FC Union Mühlhausen: Natradze, Weichert, T. Nowak, Zeudmi, Ilgmann, Von Nessen (83. Frohn), Schenke, Mock (75. Brehm), Mitze (83. Euchler), E. Nowak, Schmidt
SpVgg Geratal: Lipsius, Maleße (72. Heinze), Behr, Dobrocki, Huck, Ben Achour, Wollenschläger, Keiner, Brandl, Seyfferth (64. Seeber), Kruse (83. Kott)
Schiedsrichter: Honnef (Gotha)
Zuschauer: 320
Torfolge: 1:0 Zeudmi (3.), 2:0 Schmidt (20.), 3:0 Schenke (47.), 4:0 Zeudmi (74.), 5:0 Zeudmi (79.), 5:1 Kott (87.)