SpVgg Geratal – FC Eisenach 3:1 (1:0)

Verbandsliga: 15. Spieltag

SpVgg Geratal – FC Eisenach  3:1 (1:0)

(kda) Die Gerataler scheinen die Lehren aus den Ehrenhain- und Mühlhausen- Spielen gezogen zu haben – mit Willen und hundertprozentigem Einsatz kann in der Verbandsliga jede Mannschaft geschlagen werden. Dies bewahrheitete sich auch gegen den momentanen Tabellenzweiten aus der Wartburgstadt. Hinzu kam noch eine hohe Moral, sich weder durch eine zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung noch den zwischenzeitlichen Ausgleich beeindrucken zu lassen.

Auf dem Geraberger Kunstrasenplatz – Dank an den Platzwart, der am Spieltag das Geläuf eisfrei machte – entwickelte sich von Beginn an ein von beiden Mannschaften schnell geführtes Spiel. Sowohl die Gastgeber (Seyfferth, 5.) als auch Pohl (9.) prüften jeweils die gegnerischen Torleute. Unverkennbar, dass die Eisenacher die technisch versiertere Klinge, oft mit Direktpasspassagen über die Außenpositionen, schlugen, dennoch gelang es den Geratalern immer wieder, tief stehend, die Angriffe abzufangen und ihr arteigenes Konterspiel über die schnellen Heyer und Keiner aufzuziehen. Solch ein Vorstoß führte letztlich auch zur Führung. Heyer, halblinks mit einem langen Pass angespielt, behauptete den Ball gekonnt, schaute sich die gegnerische Abwehr inklusive Torwart aus und schlenzte den Ball aus 25 Meter halbhoch neben den rechten Pfosten (21.). Eine ähnliche Situation ergab sich in der 28. Minute Huck, der aus der Bedrängnis den Ball aber über das Tor hob. Unverständlich, dass die Spielvereinigung in den verbleibenden Minuten der ersten Halbzeit das Spielen einstellte. Daraus schlugen die Gäste logischerweise Kapital und nur mit Glück (34., Brandau setzte alleinstehend den Ball am leeren Tor vorbei), Torwart und Pfosten (53.) konnten sich die Einheimischen mit der knappen Führung in die Kabine retten.

Couragierter kamen sie wieder, Trainer Jänicke hatte wohl die passenden Worte gefunden. Einen „typischen“ Keiner sahen die Zuschauer in der 52. Minute. Den Ball an der Mittellinie aufnehmend, sämtliche Abwehrspieler abschüttelnd, lief er über rechts Richtung Tor. Der Eisenacher Torwart kam entgegen und bei dem Versuch, Keiner abzudrängen, foulte er ca. 25 Meter vor dem Tor. Der fernsehgeschulte Zuschauer und auch die Regel forderte, da letzter Mann, „Rot“ für den Torwart, doch der Schiedsrichter beließ es bei „Gelb“. Wer weiß, wofür es gut war. Vielleicht entsprang auch aus dieser Situation der unabdingbare Wille, das Spiel zu gewinnen! Den fälligen Freistoß, sehr gut von Maleße geschlagen, lenkte der Keeper gerade noch so über das rechte Eck. Die Gäste ließen in dem Bemühen um den Ausgleich nicht locker. Den Ballverlust eines Gerataler „Sechsers“ an der Mittellinie bei gleichzeitiger Vorwärtsbewegung des zweiten „Sechsers“ sah die Defensive in Unterzahl. Über rechts mit einem Grundlinienpass Trübenbachs spielten die Eisenacher den Rest der Abwehr aus und Pohl brauchte im Torraum nur noch den Fuß hin zu halten (66.). Wer nun dachte, dass die Spielvereinigung einbrechen würde, hatte die Rechnung ohne deren Moral und einem Tobias Huck gemacht. Hinter den Spitzen Heyer und Keiner spielend, nutzte er seine Erfahrung in der 76. Minute voll aus. Aus dem Mittelfeld angespielt, hätte er sofort zum Torschuss ansetzen können, sah aber viele Beine vor sich, legte den Ball sich selbst noch einmal zurecht und haute diesen dann aus 15 Meter unter die Latte. Die Krönung holte er sich in der 80. Minute ab. Freistoß für Geratal ca. 20 Meter zentral. Die Mauer wird vom Torwart auf den bereit stehenden „Linksfuß“ Keiner gestellt, aber womit die Eisenacher nicht gerechnet hatten, der „Rechtsfuß“ Huck bugsiert rechts um die Mauer herum den Ball ins Tor. Damit war das Spiel entschieden.

SpVgg Geratal: Kott, Maleße (70. Behr), Dobrocki, Huck (87. Ben Achour), Bärwinkel, Wollenschläger, Heyer, Keiner (89. Bulko), Brandl, Seeber, Seyfferth

FC Eisenach: Geuß, Fuhrmann, Seel (83. Weißkopf), Leischner, Springer, Pohl, Bonsack, Müller (68. Leinhos), Fiß, Brandau, Trübenbach

Schiedsrichter: Köhler (Tanna)

Zuschauer: 150

Torfolge:  1:0 Heyer (21.), 1:1 Pohl (66.), 2:1 Huck (76.), 3:1 Huck (80.)