Verbandsliga, 20. Spieltag
SG Motor Altenburg – SpVgg Geratal 5:2 (0:2)
(kda)
So wie sich sicherlich der Leser ob des krassen Unterschiedes zwischen Halbzeit- und Endstand die Augen reiben wird, taten dies die 130 Zuschauer um den Kunstrasenplatz des altehrwürdigen Altenburger Stadions auch. Eigentlich waren die Gastgeber zur Halbzeitpause schon erledigt, doch sowohl un- als auch selbstverschuldet reanimierte die Spielvereinigung die Altenburger. Allen war klar, dass die Siegesserie nicht durchgängig Bestand haben wird, aber in der Skatstadt war die Niederlage trotz Minimalkader, nur elf einsatzfähige Verbandsligaerprobte zeugen von der permanenten Personalnot der Spielvereinigung, nicht nötig, sind nach gutem Beginn leicht zu holende Punkte liegen gelassen worden!
Mit Spielbeginn demonstrierten die Gäste den Unterschied im Tabellenstand. Druckvoll, zunächst scheiterte Keiner mit einem Kopfball noch am Torwart, nach dem ersten Freistoß jedoch die frühe Führung erzielend (6.), Maleße schlug den Ball diagonal auf den am linken Pfosten stehenden Huck, der per Kopf nach innen auf den Torschützen ablegte, zogen die Mannen um Wollenschläger ihr Spiel gekonnt auf. Als dann nach 17 Minuten die Führung ausgebaut wurde, einen Bärwinkel- Diagonalpass kann Ben Achour gekonnt im Strafraum annehmen und am Torwart vorbei ins Eck schieben, wurden offensichtlich nicht nur bei den Zuschauern Erinnerungen an das klare Hinspielergebnis geweckt. Es offenbarten sich nun Unkonzentriertheiten in der Gerataler Abwehr, verheißungsvolle Chancen wurden fahrlässig ausgelassen (Keiner, 32. Minute) und auch der Schiedsrichter schien ein Herz für die bis dato chancenlosen Altenburger zu entwickeln (Ecke in der 37. Minute, die keine war und die Gastgeber auch nicht forderten und große Gnade bei der Bewertung von Fouls).
In diesem Sinne begann dann auch die 2. Halbzeit. Maleße wurde aus Nahdistanz an den Arm geschossen – Handelfmeter, 49. Minute, 1:2 – und damit wurden schlafende Hunde geweckt. Den Elfmeter kann man geben, dann hätte der Schiedsrichter eine ähnliche Situation für Geratal in der 61. Minute, Behr köpft nach Eckball einen Altenburger im Torraum an, ebenso pfeifen müssen, tat es aber nicht. Das wäre nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich, Bärwinkel fabrizierte an der linken Außenlinie unnötig einen Freistoß, dessen lang, diagonal geschlagene Ausführung konnte Rolle völlig ungestört aus 6 Meter einköpfen (54.), die Chance auf die erneute Führung gewesen. Eine Minute später hätte Keiner diese erzielen müssen, er brachte aber den Ball nicht am Torwart vorbei. Aber statt den Gästen, die die Bälle nicht energisch genug vor dem eigenen Tor behaupteten bzw. die Altenburger Angriffsbemühungen unterbanden, gingen die Gastgeber in Führung (67.), dabei die immer größer werdende Konfusion in der Gerataler Defensive ausnutzend. Nach einem weiteren erfolglosen Versuchs Keiners (72.) und dem 4:2 in der 76. Minute, ein zu kurzer Abwehrversuch bringt den Schützen an der Strafraumgrenze in Position, war das Spiel endgültig gekippt. Dass dann auch noch das fünfte Gegentor hingenommen werden musste, machte die besonders nach der Halbzeitpause offenbarte Wir-Schaukeln-Das-Spiel-Schon-Mentaltät nur noch deutlicher.
Aufstellung: SG Motor Altenburg: Rudolf, Seidel (65. Wuttke), Müller, Kroeber, Böhme, Rolle, Gentsch, Eichelkraut, Lenk, Schöffmann, Dennhardt
SpVgg Geratal: Lipsius, Maleße, Behr, Dobrocki, Huck, Ben Achour (78. Tillack), Bärwinkel, Wollenschläger, Heyer, Keiner, Rinn
Schiedsrichter: Schowtka (Jena)
Zuschauer: 130
Torfolge: 0:1 Keiner (6.), 0:2 Ben Achour (17.), 1:2 Müller (49., HE), 2:2 Rolle (54.), 3:2 Dennhardt (67.), 4:2 Böhme (76.), 5:2 Böhme (83.)