SC 1903 Weimar – SpVgg Geratal 3:1 (1:0)

Verbandsliga, 22. Spieltag

SC 1903 Weimar – SpVgg Geratal 3:1 (1:0)

(kda)Auf dem altehrwürdigen Weimarer „Lindenberg“ war für die Spielvereinigung Wiedergutmachung für die zuhause kassierte Heimniederlage angesagt. Mal vom Ergebnis abgesehen, ist dies auch gelungen. Leider unterliefen der Defensive zwei spielentscheidende Schaltpausen, hatten die Stürmer wieder kein Glück, teils mehr als hundertprozentige Chancen in Tore zu verwandeln und im dritten Spiel hintereinander wieder einen Schiedsrichter, der dem durchaus niveauvollem Spiel beider Mannschaften nicht annähernd leistungsgerecht wurde, ja gleich mehrere, entscheidende Fehler zu Ungunsten der Gäste beging.

Mehr als zwanzig Minuten kreuzten beide Mannschaften mit schnellem, technisch versiertem Spiel die Klingen bis die Gastgeber in Folge eines kollektiven Tiefschlafs der Gerataler im Anschluss an die zweite Weimarer Ecke, mit Doppelpass auf den Ausführenden in den Rückraum ausgeführt, dessen Eingabe Becker unbedrängt aus Nahdistanz einköpfen konnte, in Führung gingen (24.). Von diesem Rückstand zeigten sich die Gäste relativ unbeeindruckt und starteten durchaus gefährliche Angriffe. Die Gastgeber unterbanden dies oftmals mit taktischen und Notfouls. So auch in der 28. Minute nahe der linken Strafraumecke, dessen Auswirkungen („Gelb“) sich der Sünder (Becker) durchaus bewusst war, sich deshalb sehr schnell in die Anonymität verzog. Zwar sah das auch der Schiedsrichter, doch es war ihm sicherlich zu mühevoll, Becker zu sich zu beordern, deshalb zeigte er einfach einem Anderen den Karton. Interessant nur, dass Becker in der 34. Minute für ein anderes Foul „Gelb“ sah, somit eigentlich hätte „Gelb/Rot“ sehen und die Weimarer ab diesem Zeitpunkt mit einem Mann weniger spielen müssen. Auch das steckten die Gäste weg und hatten in der 35. Minute mit einem Keiner- Freistoß (knapp gescheitert) und Heyer und Rinn (45.) die Möglichkeit des Ausgleichs.
Mit enorm viel Druck begannen die Gerataler die zweite Spielhälfte, das darin gipfelte, dass der sein bestes Saisonspiel bestreitende Wollenschläger nach Doppelpass mit Heyer und Ben Achour aus der Bedrängnis, 20 Meter zentral, den mehr als verdienten Ausgleich (50.) erzielte. Nun setzte sich wieder der Schiedsrichter in Szene. Leider zweimal für die Gäste nicht nachvollziehbar. Ein Weimarer Angriff wurde abgefangen, Bärwinkel trieb den Ball mehr als 30 Meter in die gegnerische Hälfte ohne vom verfolgenden Schmidt-Barbo eingeholt werden zu können, worauf Letzterer sich entschloss, den Gerataler einfach von hinten umzuhauen. „Rot“ wäre konsequenterweise die Folge gewesen und damit eigentlich eine doppelte Unterzahl der Gastgeber. Doch anstatt ihn zu suspendieren, belohnte der Schieri ihn noch mit Hilfe eines völlig an der Realität vorbei gehenden Freistoß, Behr wurde an der Seitenlinie unterlaufen aber die Gastgeber bekamen den Freistoß zu- gesprochen, in Folge dessen der „Sünder“, auch weil die Gerataler wieder bei einem Standard Spalier standen, zur erneuten Führung einköpfen konnte (70.) Es spricht für die Moral der Jänicke- Schützlinge, dass sie sich nicht ergaben und mit Heyer (80., mehrfach sucht er quer zum Strafraum laufend die Abschlussmöglichkeit), Keiner (84., von links in den Strafraum eindringend aber nur den Pfosten treffend) und letztlich Seyfferth (87., Distanzschuss) hatten Chancen zum Ausgleich. Dass sich an diesem Tag alles gegen den Tabellendritten verschworen hatten, zeigte sich sowohl im verletzungsbedingten Wechsel von Brandl gegen Maleße (42.) gegen Schmidt (66.) als auch in der Folge des Keiner- Pfostenschusses (84.), der Abpraller segelte um Haaresbreite von einem Weimarer über das Tor, und auch im Schuss Winterkorns, der kurz vor Spielende gegen die weit aufgerückte Abwehr, auch Lipsius stand weit vorm Tor, kurz nach der Mittellinie den Ball zum Endstand ins Tor schlug.

Aufstellung: SC 1903 Weimar: Schmitt, Schmidt, Becker, Lange, Janke, Raab, Schmidt-Barbo, Rosenhan (79. Albrecht), Hummel, Rammelt, Winterkorn
SpVgg Geratal: Lipsius, Behr, Dobrocki, Ben Achour, Bärwinkel, Wollenschläger, Heyer, Keiner, Brandl (42. Maleße, 66. Schmidt), Seyfferth, Rinn

Zuschauer: 125
Schiedsrichter: Meisel (Jena)

Torfolge: 1:0 Becker (24.), 1:1 Wollenschläger (50.), 2:1 Schmidt-Barbo (70.), 3:1 Winterkorn (89.)