Kreisoberliga 17. Spieltag FSV Gräfinau-Angstedt – SpVgg Geratal II 3:1 (2:1)
Wenn du am Tabellenende stehst und Selbstzweifel die eigenen fussballerischen Fähigkeiten beeinflussen, dann passiert so etwas. Zwanzig Minuten das Spiel beherrscht, durch individuelle Fehler Tore gefangen und am Ende wieder mit leeren Händen dagestanden. Bei einigen Spielern wurde auch nicht sichtbar, dass sie gegen das Abstiegsgespenst kämpfen wollen. Wenigstens das kann man verlangen. Da hilft auch keine Ausrede, gesundheitlich angeschlagen zu sein.
Die Gerataler begannen sicher. Mit spielerischen Mitteln überbrückten sie das Mittelfeld und als Heyer aus 25 Metern abzog, konnte Brückner im Gräfinauer Tor nur abklatschen. Möller erlief sich den Ball und beförderte ihn aus spitzem Winkel ins Ziel (0:1, 10.). Die Gäste blieben am Drücker. Ein schöner Spielzug, schnell über Linke, Möller und Hofmann vorgetragen, erbrachte einen Eckball. Diesen, von Musch getreten, beförderte Yurolmaz per Kopf leider nur an den Pfosten (13.). Die Gerataler Spieler wurden vom Trainerteam extra auf die Gräfinauer Gefährlichkeit bei Standards hingewiesen, doch bei einem Eckball wurde Maik Zentgraf im Torraum allein gelassen und der konnte einschießen (1:1, 17.). Das bewirkte den ersten Knacks im Nervenkostüm der Gäste. Einen Freistoß aus dem Mittelfeld konnte wiederum M.Zentgraf annehmen, sich ohne ernsthafte Gegenwehr um zwei Verteidiger drehen und flach aus Nahdistanz einnetzen (2:1, 22.). Als Möller (29.) und später noch Heyer (56.) wegen muskulärer Probleme ausgewechselt werden mussten, war die Luft endgültig raus. Ab der 25.Minute stellte Geratal das Fussballspielen komplett ein. Bis zum Schluss hatte der Gräfinauer Torwart einen ruhigen Tag. Es blieb bei einem Verzweiflungsschuss aus 25 Metern durch Musch (38.),
der knapp übers Tor zischte. Bei einem weiteren Freistoß zentral aus 22 Metern stimmte die Abstimmung Mauer und Torwart nicht. Illhardts flach getretener Ball fand den Weg ins Toreck (3:1, 64.). Wenn Gräfinau- Angstedt seine Angriffe danach konsequenter ausgespielt hätte, wäre es zu einem Gerataler-Debakel gekommen. Mehrfach berannten sie in Überzahl das Gästetor, versiebten jedoch die Chancen. Von den Geratalern kein Aufbäumen – nur hinterher Rennen, zwingende Offensivmaßnahmen in der zweiten Halbzeit – Fehlanzeige.
Fazit: Die Gerataler Zweitvertretung kann sich nur selbst aus dieser Misere befreien. Auf Hilfe von Außen zu schielen ist nicht der Weg und das Fussballspielen wird auch nicht so einfach verlernt. Das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein muss wieder gefunden werden, dann klappt es auch mit den Punkten.
FSV Gräfinau-Angstedt: Brückner, C.Zentgraf, Döbele, Voigt, Lämmerzahl, Döring, Risch (20. Ludwig), Hoferichter (85. Machleidt), Illhardt (79. Nolde), Assinner, M.Zentgraf
SpVgg Geratal II: Giessler, Kellner, Yorulmaz, Strauch, Musch, Möller (29. H.Seyfferth), Heyer (56. Bulko), Schmitt, Barchewitz (65. Leidigkeit), Hofmann, Linke
Tore: 0:1 Möller (10.), 1:1, 2:1 M.Zentgraf (17., 22.), 3:1 Illhardt (64.)
Schiedsrichter: Krönert (Niederwillingen)
Zuschauer: 175