In dem zu einer für Männer atypischen Anstosszeit (11 Uhr) angesetzten Spiel blieben die Punkte im Geratal und trotzdem hat Kamsdorf fast alles richtig gemacht. Die Gäste agierten mit einer sicheren und stabilisierten Abwehr und ließen dem Staffelführer nur enge Räume. Dadurch wurde es den Hausherren schwer gemacht, ihr Spiel aufzuziehen. Trotzdem gelang es denen in der ersten Halbzeit, ein sicheres Übergewicht, was die Räume aber auch den Spielverlauf anlangt, zu erzielen. Dabei spielten sie sicher und ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen. Das war schön anzusehen, doch entscheidende Spielsituationen blieben Mangelware. Die Gäste waren fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt, die sie allerdings gut lösten. Vor dem Halbzeitpfiff hatte man das Gefühl, dass sie bestrebt waren, hier nicht unter die Räder zu gelangen und das Ergebnis in Grenzen halten zu wollen. Erst nach der Pause gaben sie ihre Zurückhaltung auf und brachten dadurch eine interessante Note ins Spiel.
Bereits in der zweiten Minute schlug Breitling einen Freistoß in den gegnerischen Torraum, der Ball fiel Hielscher auf die Füsse, doch davon noch nicht ins Tor. Auf der Gegenseite konnte Trefflich im Gerataler Tor einen scharfen Freistoß aus gut 25 Metern von Richter zur Ecke lenken (11.). Der Eckball brachte nichts ein, im Gegenteil. Linke wurde in der eigenen Hälfte angespielt, setzte sich an der linken Außenlinie gegen mehrere Angreifer, teils an der Grenze des erlaubten agierend, durch und setzte eine präzise Flanke fast von der Eckfahne zur Mitte. Hielscher war zur Stelle und brauchte nur noch die Innenseite hin zu halten (1:0, 12.). Weitere Chancen ergaben sich für Grill, dessen Kopfball nach einem wieder präzise geschlagenen Eckball von Barchewitz von Kusebauch im Zollhaus-Tor abgefangen wurde (16.). Ein zweites Tor lag in der Luft, kam aber nicht zustande. Dann reklamierten die Gäste auf Handspiel, als in einer unübersichtlichen Situation Linke im Strafraum an der Torauslinie den Ball mit dem Körper spielte und der Pfiff ausblieb (34.). Als Richter bei einem Konter das Spielgerät straff quer in den Torraum zog, lenkte Trefflich den Ball gerade noch so mit den Fingerspitzen an einem einschussbereiten Kamsdorfer vorbei (36.), so dass es bis zur Pause bei dem knappen Vorsprung blieb.
Unverständlicherweise brach das überlegene Spiel der Hausherren im zweiten Umlauf zusammen. Die Zollhäuser störten früher den Gerataler Spielfluss, nahmen Zweikämpfe besser an und verunsicherten damit die Gastgeber. Diese traten mit Distanz-Freistößen durch Priefer in Erscheinung, die aber vom Torwart geklärt werden konnten (52., 70.). Auch der Gerataler Torwart Trefflich konnte sich auszeichnen, als er bei einem schnellen Gegenstoß reaktionsschnell unten war und auch den Nachschuss abwehrte (53.). Dann war es der eingewechselte Tresselt, der über rechts geschickt wurde, aber das Tor verfehlte (72.). Zwei Minuten später bediente Möller wieder Tresselt, der aussichtsreich nur den Torwart anschoß (74.). Es wollte kein weiteres Tor fallen, so dass es in der 5-minütigen! Nachspielzeit noch spannend wurde. Hielscher, in aussichtsreicher zentraler Position, verzog bei einer schönen Linke-Flanke (90.). Im Anschluß an einen Eckball rutschte O.Stoll gerade so am Ball vorbei (93.) und Tresselt versuchte sich mit einem Fernschuss aus der eigenen Hälfte an dem an der Mittellinie stehenden Zollhaus-Torwart vorbei, traf jedoch nur den Pfosten (95.), so dass es bei dem knappen Ergebnis blieb.
SpVgg Geratal II: Trefflich, Yorulmaz, Bulko (66. St. Möller), Barchwitz (51. Tresselt), Grill, Dobschanetzki, Priefer, Hielscher, Breitling, Linke, Seeber
TSV Zollhaus Kamsdorf: R.Stoll, O.Stoll, Gross, Scheidig, Necke, Kusebauch, Czekanowski, Richter, Eberitsch, Reichmann, Zehmitsch
Tore: 1:0 Hielscher (12.)
Schiedsrichter: Krause (Rennsteig)
Zuschauer: 20