Verbandsliga, 23. Spieltag

SpVgg Geratal – SG FC BW Dachwig/Döllstedt 3:1 (1:0)

(Kda) Nicht nur von der Papierform (3. gegen 2.) war dies ein Spitzenspiel. Was beide Mannschaften an technischen Feinheiten, taktischen Raffinessen und auch an kämpferischem Potenzial in dieser Partie zeigten, war absolut höchstes Verbandsliganiveau. Hinzu kamen noch eine Vielzahl von Torchancen auf beiden Seiten, ein Eigentor der Gäste, ein Fauxpas des Keepers der Gerataler und ein Schiedsrichtergespann, das dem Spiel voll gewappnet war.
Die Gerataler störten schon sehr früh den gegnerischen Spielaufbau. Ein solch aggressives Pressing führte dazu, dass der Dachwiger Heim aus seiner halbrechten Abwehrposition den Ball zu seinem Torwart zurück spielen wollte, der Ball sich aber zum Entsetzen der Gäste ins Tor senkte (8.). Das war zwar das in jedem Spiel gewollte schnelle Führungstor der Gerataler, aber die Dachwiger eben ein anderes Kaliber. Sie machten nicht die Räume auf, boten dennoch ein druckvolles Spiel nach vorne. Die Gerataler Defensive war immer gefordert, verteidigte mit jedem Körperteil und was Dobrocki und Brandl allein mit Antizipation von gegnerischen Spielideen wegfischten, war überdimensional. So überstand man Trübenbachs Schuss (19., Kott reagierte großartig) wie mehrere Freistöße um den Strafraum herum als auch Schüsse aus Nahdistanz, die durch Brandl noch per Kopf (37.) und Bärwinkel mit vollem Körpereinsatz (40.) entschärft werden konnten. Dazwischen hatte Rinn, diesmal auf der rechten Angriffseite aufgeboten, da sich Heyer beim Aufwärmen verletzte, in der 30. Minute nur den rechten Pfosten getroffen und Braunschweig mit einem Freistoß knapp über das Tor geschossen.
Als in der 58. Minute Braunschweig mit einem weiteren Freistoß, den er flach rechts neben der Mauer vorbei ins Tor befördern konnte, das 2:0 erzielte, schienen die Dachwiger Angriffsbemühungen ein wenig eingestutzt. Doch Kott ließ mit seinem Abgrätschen des Dachwiger Preller, bei dem er zu spät war, und dem folgenden erfolgreichen Strafstoß durch Trübenbach (65.) wieder die volle Angrifsswucht der Gäste entfachen. Allein bis zur 70. Minute hätten die Gäste mit zwei weiteren Chancen den Ausgleich erzielen können. Bei der ersten zog Walter den Ball knapp neben das Tor (68.), die zweite durch Trübenbach entschärfte Kott (69.). Im Bemühen, den Ausgleich erzielen zu können, boten jetzt die Gäste aber auch die Konterräume an. Eberling spielte eine solche Kontersituation auf Thorwarth an, der lief völlig allein auf den gegnerischen Torwart zu und brachte den Ball rechts an ihm vorbei ins Tor (70.). Trotz des erhöhten Rückstandes ließen die Dachwiger in ihren Angriffsbemühungen nicht nach, die Männer um Dobrocki waren immer gefordert, hatten zum Glück aber auch immer mindestens ein Körperteil zwischen Pass oder Torschuss. Bei konsequentem Ausnutzen der Konterchancen hätten aber auch andererseits die Platzherren den Sack zu machen können (81., Thorwarth nach Vorarbeit Rinn, 84., Distanzschuss Braunschweig, den Topf großartig pariert, 91., Kopfball Thorwarth).

Aufstellung:
SpVgg Geratal: Kott, Behr, Dobrocki, Hatzky (68. Ben Achour), Bärwinkel, Wollenschläger, Brandl, Rinn, Thorwarth, Eberling (78. St. Möller), Braunschweig
SG FC BW: Topf, Gerke, Reinemann, Walter, Preller, Boxler (46. Kutschki), Hummel, Stein, Heim, Trübenbach, Skaba

Schiedsrichter: Östreich (Schmölln)

Zuschauer: 170

Torfolge: 1:0 Heim (8., ET), 2:0 Braunschweig (58.), 2:1 Trübenbach (65., FE), 3:1 Thorwarth (70.)