SG SV Motor Altenburg – SpVgg Geratal 0:4 (0:1)
(Kda) Ob es daran lag, dass Brandl mit einem fulminanten Freistoß, ca. 25 Meter, halblinke Seite, an die Lattenunterkante schon nach 2 Minuten den Skatstädtern signalisiert hat, dass man trotz personeller Probleme (Wollenschläger war nur als Zuschauer mitgereist, lediglich die angeschlagenen Braunschweig und Hatzky noch auf der Bank) und damit einhergehender taktischer Umformierung der Elf nicht gewillt war, irgendwelche Nichtabstiegsgeschenke zu verteilen, oder die Ostthüringer momentan halt wirklich nicht besser sind,ist nicht zu klären. Fakt war, dass für eine vom Abstieg bedrohte Mannschaft erschreckend wenig Gegenwehr zu sehen war. Eigentlich kam nur zwei Mal ernsthafte Gefahr auf: In der 15. Minute, als sich die Gerataler in zentraler Position per doppelten Doppelpass komplett ausspielen ließ, plötzlich drei Altenburger allein vor Kott auftauchten, aber witzigerweise eine klare Abseitsposition fabrizierten, und in der 53. Minute, als Kott eine Heuschkel- Granate aus 16 Meter noch an die Latte lenken konnte. Ansonsten bestimmten die Gäste in der ersten Halbzeit und nach der Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte das Spiel. Die taktische Variante, in Ermangelung Wollenschlägers Heyer den offensiveren „Sechser“ und Brandl quasi den „Zehner“ spielen zu lassen, schlug voll ein. Zum einen gab es kaum eine Offensivaktion, in der Brandl nicht involviert war, zum anderen hatte Heyer dadurch viel Freiraum, den er sehr gut nutzte. So ergaben sich eine Vielzahl von Tormöglichkeiten, die leider bis zur 42. Minute ungenutzt blieben. Doch kurz vor dem Pausenpfiff ging Brandl erneut eine Eins-Zu-Eins-Situation, tunnelte seinen Gegenspieler, passte auf Thorwarth und der (in diesem Spiel im direkten Duell mit zwei seiner ärgsten Widersacher um die Torjägerkrone) schob überlegt in die lange Ecke zur mehr als verdienten Führung ein.
Die ersten 15 Minuten nach der Pause sah die Skatstädter stärker. Aber nicht weil sie nun unbedingt mehr Druck ausübten, eher weil die Gäste mit deren taktischen Umstellung, Heuschkel und Lehmann noch offensiver agieren zu lassen, Umstellungsprobleme hatten. Neben den beiden potenziellen Verteidigern Dobrocki und Behr zogen sich nun auch noch Heyer und Maleße mit in die Abwehr und somit fehlte die Bindung nach vorne. Dieser Lapsus wurde durch ein 4- 4- 2 taktisch korrigiert und danach ging es in gewohnter und beherrschender Weise weiter. Als dann auch noch das den Spielanteilen gerecht werdende zweite Tor fiel, Behr schlug longline einen Pass auf Hatzky, der legte quer in den Strafraum auf Heyer und aus Nahdistanz brauchte dieser nur noch den Ball über die Linie zu drücken (81.), kurz darauf Thorwarth auf 3:0 erhöhte (83.), Braunschweig spielt Hatzky aus dem Mittelfeld zentral an, dieser lupft auf den durchstartenden Torschützen, der vom gegnerischen Torwart schon zu weit nach links abgetrieben schien, dennoch aber überlegt ins lange rechte Eck einschieben konnte, war den Altenburgern klar, dass hier nichts mehr ging. So war das vierte Tor, Braunschweig spielt lang auf Bärwinkel, der dringt bis Nahe der linken Grundlinie und entscheidet sich für die Option Rückpass auf Thorwarth (hätte es auch über den offenen kurzen Pfosten selber machen können) und der macht sein drittes Tor (26 insgesamt) in diesem Spiel (89.), nur noch Formsache.
Aufstellung:
Altenburg: D. Schmidt, Seidel, Müller, Böhme, Rolle, Lehmann, Heuschkel, Dabelstein (82. Beer), Schöffmann, Ch. Schmidt, Peters
Geratal: Kott, Maleße (82. Braunschweig), Behr, Dobrocki, Bärwinkel, Heyer, Brandl, Seeber, Rinn (71. Hatzky), Thorwarth, Eberling
Zuschauer: 115
Schiedsrichter: Leinhos (Gotha)
Torfolge: 0:1 Thorwarth (42.), 0:2 Heyer (81.), 0:3, 0:4 Thorwarth (83.,89.)