Verbandsliga, 7. Spieltag

SpVgg Geratal – FC Eisenach 2:2 (0:1)

(Kda) Mit dem FC Eisenach stellte sich eine kampfstarke, kompromisslose aber durchaus auch technisch versierte Mannschaft in Geschwenda vor. Und wenn einer glaubte, diese neu zusammengestellte, junge Mannschaft aus dem hinteren Tabellenfeld mal im Vorbeigehen abservieren zu können, musste sich sehr schnell korrigieren. Zumal unerklärlicherweise die Gerataler Defensive immer wieder den Gegner ins Spiel brachte und auch in der Offensive zu umständlich und ungenau operiert wurde. So musste Kott gleich zu Beginn gegen Shirasaka Kopf und Kragen riskieren und kurz darauf durch eine zu kurze Kopfballabwehr einer seiner Vordermänner aus 16 Meter die Gästeführung (6., Scholz) hinnehmen. Zwar versuchten die Gerataler, wie gewohnt über Thorwarth ihre Angriffe einleitend, mehrfach den Ausgleich zu erzielen, doch er selbst scheiterte zunächst im Eins-Zu-Eins gegen den Eisenacher Torwart (15.), auch die Nebenspieler hatten wenig Fortune. Und nach einem krassen Ballverlust im Mittelfeld hatten sie Glück, dass der Ball, von rechts scharf auf das Tor geschossen, nur an den linken Pfosten klatschte. Kott musst gegen Shirasaka noch mal retten (34.), Hartung setzte einen Kopfball aus Nahdistanz zu ungenau (39.), so ging es in die Pause. Obwohl Geratal durch einen Freistoß Braunschweigs recht schnell der Ausgleich gelang (49.), beschränkte sich Eisenach nicht auf Ergebnishalten, sondern witterte gegen die am Samstag nicht gerade sattelfesten Gastgeber ihre Chance. So in der 51. Minute als ein tückischer Aufsetzer gerade noch von Kott zum Eckball abgelenkt werden konnte und so auch bei der erneuten Führung in der 62. Minute. Einen Schuss aus 16 Meter konnte Kott zunächst abwehren, doch den 2. Ball, Teklic narrte hierbei mehrere Abwehrspieler, nicht mehr. Neben dem Rückstand mussten die Einheimischen auch noch durch eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters ab der 67. Minute in Unterzahl spielen. Bei einem langen Ball auf einen Eisenacher Spieler konnte der kurz zuvor eingewechselte Ben Achour nur noch ein taktisches Foul in halblinker Position ca. 40 Meter vor dem eigenen Tor ziehen, zum Entsetzen aller griff der Schieri in die Gesäßtasche (Rot), übersah bei der Wertung des Fouls (Verhinderung einer klaren Torchance) aber, dass Behr in unmittelbarer Nähe zwischen dem Foul und dem Tor stand und aufgrund der Entfernung noch andere Abwehrspieler hätten eingreifen können. Wie der Spielleiter von nun an überhaupt in den Wertungen etwas daneben lag. Hartung wurde nah an der Außenlinie sowas von hinten mit gestreckten Bein gefoult (81.), dafür gab es nur „Gelb“ und Brandl im gegnerischen Strafraum für alle hörbar von den Beinen „gesenst“, hier sah er nichts. Dennoch ließen sich die Gerataler nicht entmutigen und kämpften verbissen um den Ausgleich. Dieser gelang auch noch durch Heyer. Ein Freistoß Barunschweigs wurde durch die Eisenacher zu kurz abgewehrt, Heyer setzte nach und brachte den Ball aus Nahdistanz im Tor unter (90.+1). Mit dem Abpfiff hatte Hartung noch eine Chance, doch ein Sieg wäre wohl auch des Guten zu viel gewesen.

PS: Die Leitung der Spielvereinigung bedankt sich bei den weniger als 100 Zuschauern (davon eine kleine stimmungsvolle Eisenacher Fangruppe, die auch noch von der Leitung selbst vom Geraberger Bahnhof abgeholt wurde), die es trotz freien Eintritts auf das „Kickelhähnchen“ geschafft haben. Es war ein Versuch, aber offensichtlich liegt die seit Jahren für die höchste Thüringer Spielklasse sehr ernüchternde Zuschauerzahl nicht am Eintrittsgeld. Sagt der Leitung, was sie noch machen kann – Freibier, Freiwurst evtl. einen Kuchen für´s Wochenende mitgeben?

Aufstellung:
SpVgg Geratal: Kott, Behr, Dobrocki, Schmidt, Heyer, Brandl, Rinn (53. Maleße), Thorwarth, Hartung, Gerhardt (65. Ben Achour), Braunschweig
FC Eisenach: Arnold, Isami, Teklic, Brandau, Lacha, Scholz, Shirasaka, Bonsack, Ganovsky (63. Serick), Rudolph, Ofssua

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Drößler (Gotha)

Torfolge: 0:1 Scholz (6.), 1:1 Braunschweig (49.), 1:2 Teklic (62.), 2:2 Heyer (90.+1)