SG Eintracht Obernissa – SpVgg Geratal II 4:1 (3:1)
Es ist erstaunlich, wie schnell die Gerataler Zweitvertretung das zielstrebige Fussballspielen verlernt haben soll. Auch in diesem Punktspiel blieb sie weit unter ihren Möglichkeiten. Kaum ein Spieler erreichte seine Normalform. Das Zweikampfverhalten war unterirdisch, die Körperhaltung dementsprechend, Aufbäumen nach dem Rückstand – Fehlanzeige. Umständliches Agieren, Fehlpässe und (fast) kein konsequentes Spiel nach vorn. Drei Abschlüsse auf des Gegners Tor, davon einmal erfolgreich, zeugten davon. Die Gastgeber zeigten, wie einfacher, unkomplizierter, siegreicher Fussball geht. Schnelle Abspiele, immer in Richtung Geratal-Tor orientiert, zügige Angriffe über Außen, schnell vorgetragen, Nachsetzen bei Ballverlust und Kampf um jeden Ball prägten ihr erfolgreiches Spiel. Dem setzten die Gäste mit behäbigen Spielzügen, immer wieder quer und hinten herum spielend, nichts entgegen. Vor allem Menger als Rechtsaußen bekamen sie nicht in den Griff. Ein ums andere Mal vernaschte er seine Gegenspieler, war stets mit und ohne Ball schneller.
Dabei begann es eigentlich recht gut für die Gäste. Einen Eckball schlug Ostermann in den Strafraum, wo Bäuerle mit dem Kopf zur Stelle war (0:1, 18.). Ein schönes Solo schloß Blümke-Eichhorn gezielt ab, Schnürpel im Obernissaer Tor reagierte, Dobschanetzki kam aber zu spät, um den zurückspringenden Ball zu verwerten (20.). Menger deutete vorher bereits an, was zu erwarten war, als er über rechts seinen Gegenspieler mit dem Ball überlief und abzog, doch noch konnte Ph.Möller klären (11.). Dann machte er jedoch keine allzu gute Figur, als Schönemann aus gut 35 Metern einen Freistoß in den Torwinkel zauberte (1:1, 25.). Obernissa setzte sofort nach und wieder war es Menger, der auch von drei Verteidiger nicht vom Ball getrennt wurde und zentral einnetzte (2:1, 27.). Endlich sprintete Dobschanetzki mal bis zum gegnerischen Strafraum, doch seine Hereingabe, oder doch ein Torschluss?, ging quer am Tor vorbei. Kein Mitspieler war da (37.). Als Gerhardt die Abseitsstellung aufhob, war Schönemann durch und vollendete (3:1, 39.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff unterlief Yurolmaz ein Fehlpass, den Glöckner aufnahm, sich zentral gegen vier Gegenspieler durchsetzte, doch sein Abschluss wurde noch neben das Tor abgefälscht (44.).
Die eindringlichen Wort des Trainers zur Halbzeit waren noch nicht ganz verklungen, klingelte es erneut im Gästetor. Wieder setzte sich der agile Menger gegen mehrere Verteidiger in Szene, der Abwehrversuch des neu als letzter Mann ins Spiel gekommenen Barchewitz erreichte nur Wiegand, der ins leere Tor schob (4:1, 46.). Die restliche Zeit brachten die Gerataler über die Runden, siehe oben. Bezeichnend die einzige Chance der Gäste in der zweiten Halbzeit. Dobschanetzki hatte an der Strafraumgrenze nur noch den Torhüter vor sich, doch er legte ins Nirgendwo quer ab. Ein Heber wäre vermutlich die bessere Lösung gewesen (60.).
SG Eintracht Obernissa: Schnörkel, Mende, J.Glöckner, Saalfeld, Räuber, Alberto (88. Nordhaus), Menger, Wiegang, T.Glöckner, Schönemann, Weigelt
SpVgg Geratal II: Ph.Möller, Yurolmaz (46.Barchewitz), Zentgraf, Ostermann, Gerhardt (46.Siegfried), St.Möller, Dobschanetzki, Bäuerle, Breitling, Hofmann, Blümke-Eichhorn
Tore: 0:1 Bäuerle (18.), 1:1 Schönemann (25.), 2:1 Menger (27.), 3:1 Schönemann (39.), 4:1 Wiegand (46.)
Schiedsrichter: Göltzner (Blankenhain)
Zuschauer: 40