KOL 11.Spieltag

FC Empor Weimar I – SpVgg Geratal II 3:4 (0:2)
Das war wieder einmal nichts für schwache Nerven. Zwei unterschiedliche Halbzeiten und letztlich eine enge Kiste, zugeklappt in der Nachspielzeit. Die ersten 45 Minuten gingen eindeutig an die Gerataler, die aber gedanklich noch nicht ganz auf dem Platz schienen, als Steiner allein vor Torwart Bergmann aufkreuzte, doch der Keeper konnte klären (2.). Dann übernahmen die Gäste das Zepter und zogen ihr gewohntes Spiel auf. Der Spieler des Tages, Yasin Ben Achour, wirbelte über den Platz, entwickelte die Spielideen, setzte seine Mitspieler ein und war auch nach vorn druckvoll, so dass er von den Gegenspielern oft nur regelwidrig gestoppt werden konnte. So war er auch an den ersten Toren maßgeblich beteiligt. Er passte sauber in den Lauf von Welsch, der in den Strafraum eindrang und vom Keeper Sternberg von den Beinen geholt wurde. Den Strafstoss verwandelte Dobschanetzki sicher (0:1, 10.). Ben Achour überdribbelte die gesamte Weimarer Abwehr, doch sein Abschluss verfehlte den Kasten nur knapp (22.). Danach gönnte sich der Gast eine Auszeit, in der Empor sich in Szene setzen konnte, doch auch die ließen ihre Chancen ungenutzt (23.,25.). Wieder war es Ben Achour, der zentral Welsch anspielte und diesmal vollendete dieser (0:2, 37.). Blümke-Eichhorn hätte noch erhöhen können, doch er hatte den Ball nur auf seinem Standbein und ehe er ihn umsortieren konnte spritzte der Torwart dazwischen (43.).
Offensichtlich hatten sich die Gastgeber für die zweite Halbzeit etwas vorgenommen. Nun agierten sie noch aggressiver, oft an der Grenze des Erlaubten, und rissen die Initiative an sich. Als Steve Möller nach wiederholten Foulspiels verletzt den Kunstrasen verlassen musste, riss der Spielfaden der Gerataler (53.). Das Anschlusstor war die Folge. Der Ball wurde nicht aus der Gefahrenzone befördert, so dass Thiele einnetzte (1:2, 62.). Das erhöhte die Verunsicherung in den Gerataler Reihen weiter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Römer aus 20 Metern in den Winkel traf (2:2, 73.). Die Antwort war eine Einzelaktion Blümke-Eichhorns, der sich endlich mal ein Herz fasste, bei einer Rückgabe nachsetzte, im Zweikampf mit dem Keeper Sieger blieb und in aller Ruhe einschob (2:3, 74.). Das brachte wieder etwas Selbstvertrauen in die Gerataler Reihen. Der über rechts sehr agile Hofmann (77.) konnte genau so wenig wie Welsch (79.) den gegnerischen Torwart überwinden. Der sich aufopferungsvoll einsetzende Ben Achour wurde in der Schlussphase von Krämpfen geplagt, schleppte sich aber wegen fehlender Auswechselmöglichkeiten bis zum Schlusspfiff im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Umfallen durch. Die Gastgeber steckten jedoch nicht auf und kämpften immer weiter. Dadurch erzielten sie auch den Ausgleich durch Kahoul, der aus einem Gewühl heraus aus Nahdistanz Bergmann überwand (3:3, 84.) Die letzten Minuten einschließlich fast fünf Minuten Nachspielzeit waren an Dramatik nicht zu überbieten. Gleich zweimal musste Bergmann reagieren, um den einen Punkt festzuhalten (90.). Als Welsch in dieser Druckphase einen Konter erfolgreich abschloß (3:4, 91.) war der Frust bei den Gastgebern groß und die Gäste zitterten sich zum Auswärtssieg.
FC Empor Weimar I: Sternberg, Schwarzenau, Thiele, Mikuta, Henke, Böhm (53.Kahoul), Günther, Al Darwisch, Steiner Römer, Koch (7.Teubert) 
SpVgg Geratal II: Bergmann, Dobschanetzki, Bulko, Barchewitz, Möller (53. Yurolmaz), Welsch, Bäuerle, Ben Achour, Blümke-Eichhorn, Kellner, Hofmann
Tore: 0:1 Dobschanetzki (FE, 10.), 0:2 Welsch (37.), 1:2 Thiele (62.), 2:2 Römer (73.), 2:3 Blümke-Eichhorn (74.), 3:3 Kahoul (84.), 3:4 Welsch (91.)
Schiedsrichter: Kraut (FC Saalfeld)
Zuschauer: 27