SV 1879 Ehrenhain – SpVgg Geratal 1:4 (0:2)
(Kda) Es war das erwartet kampfstarke Spiel auf einem tiefen, unebenen und schwer mit technischer Klinge zu bespielenden Platz. Es spricht für den momentanen Leistungsstand, dass die Gerataler dies mit Bravour überstanden, obwohl es Phasen im Spiel gab, in denen das nicht immer so aussah. Gestaltete man die erste Spielhälfte mehr oder weniger eindeutig, mit einer zwar glücklichen aber verdienten Führung, sah es in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte eher nach einer sehr engen „Kiste“ im Ostthüringischen aus. Hohe Moral und Kondition und das Begreifen, dass man auf diesem schweren Geläuf eher mit langen Bällen arbeiten muss, gaben letztlich doch den Ausschlag für diesen Auswärtssieg, der den Geratalern den Verbleib in der punktgleichen Vierer-Spitzengruppe sichert und den man in den nächsten beiden Spielen (Meuselwitz II zu Hause und in Dachwig) beweisen kann.
Sehr schnell gingen die Gäste in Führung. Einen von der einheimischen Abwehr nicht konsequent abgewehrten Ball nahm Thorwarth an der gegnerischen Strafraumgrenze an, umkurvte zwei Gegenspieler und schob in die linke untere Ecke ein (12.). Geschickt hielt die erneut umformierte Abwehr, Behr und Dobrocki anstatt des verletzten Brandl im Zentrum, Seyfferth und Seeber auf den Außenpositionen, den Ball in den eigenen Reihen und bis auf zwei Möglichkeiten, Lessau mit einem Fernschuss knapp über den Winkel (24.) und einem Freistoß aus 30 Meter, der Kott zu einer Faustparade zwang (27.), hatte Geratals Keeper in der ersten Hälfte einen geruhsamen Nachmittag. Hätte Hartung, bis zu seiner Verletzung nach einem rüden und auch mit mehr als „Gelb“ ahnbaren Foul von Kutas an der Mittellinie (45.) sehr agil, den Lupfer (38.) oder nach Vorarbeit von Thorwarth den Flachschuss (44.) im Tor untergebracht, wäre die Pausenführung noch höher ausgefallen. So hat es eines Kopfball-Eigentores eines Ehrenhainers bedurft, der einen weiten Abschlag Kotts ins eigene Tor verlängerte (45, +1).
In der Halbzeitpause noch vor dem zu erwartenden Druck gewarnt, spielte man quasi in die Karten der Gastgeber. Die gesamte Defensive wich in der 51. Minute nach hinten aus, griff nicht rechtzeitig genug auf der rechten Seite ein und brachte so Lessau in Schussposition. Technisch gekonnt, schlenzte er den Ball aus 18 Meter ins lange Eck. Die sich aus der Euphorie entwickelnden brenzligen Situationen überstanden die Gerataler mit viel Glück und nach Thorwarths Kopfballtreffer nach mustergültiger Maleße-Flanke war dieser Spuk ab der 64. Minute überstanden. Von nun an zogen die Gäste wieder ihr gewohntes Spiel auf und hatten neben Rinns Tor, der einen langen Pass halbrechts annahm und in die lange Ecke traf (74.) noch eine sehr umstrittene Chance in der 77. Minute. Thorwarth zog zentral zwischen drei Abwehrspielern aufs Tor und wurde gefoult. In der ersten Reaktion entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß und auf „Gelb“ für den Abwehrspieler (letzter Mann, Verhinderung einer klaren Torchance). Nach Korrektur durch seinen Assistenten, dass das Foul außerhalb des Strafraumes gewesen sei, gab er Freistoß, hätte aber dem „Sünder“ nun „Rot“ zeigen müssen. Kott sicherte in der 80. Minute mit einer Fußabwehr endgültig den Sieg.
Aufstellung:
SV 1879 Ehrenhain: Sittel, Killemann, Knutas, Döring, Lessau, Bethke, Sigmund (76. Stenzel), Richter (57. Neumaier), Dolezal, Ollert, Lehmann
SpVgg Geratal: Kott, Maleße, Behr, Dobrocki, Schmidt, Heyer, Seeber (56. Gerhardt), Seyfferth, Thorwarth, Hartung (46. Rinn), Kühne
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Drobe (Hermsdorf)
Torfolge: 0:1 Thorwarth (12.), 0:2 Döring (ET, 45.+1), 1:2 Lessau (51.), 1:3 Throwarth (64.) 1:4 Rinn (74.)