Verbandsliga, 12. Spieltag

FC An der Fahner Höhe – SpVgg Geratal 0:2 (0:1)

(Kda) Auch im dritten Spitzenspiel der Verbandsliga stellte die Spielvereinigung unter Beweis, dass die Mannschaft bei genügender Eigenmotivation jeden Gegner dieser Spielklasse schlagen kann. Und es hat einer gehörigen Portion Wille bedurft, bei diesen misslichen äußeren Umständen – Dauerregen und ein schon grenzwertig bespielbarer Platz, zwar neu, aber uneben und auf einem Drittel wegen nicht vorhandener oder defekter Drainage mit Wasserlachen übersät, was auch nicht unbedingt die Spielleitung durch den Schiedsrichter erleichterte – das Spiel an sich zu reißen und letztlich erfolgreich zu beenden. Fakt ist, dass zwei Serien gehalten haben; die des Unbesiegtseins in dieser Saison und die, dass die die Krebs-Schützlinge noch nie gegen die Gerataler gewinnen konnten.
Auf dem Platz war schon zu merken, dass beide Mannschaften Respekt voreinander hatten, die „Abtastphase“ war relativ lang, auch wenn Dobrocki mit einem eher als Befreiungsschlag zu wertenden Versuch knapp vor der Mittellinie den gegnerischen Torwart in Bedrängnis brachte (12.). Der erste ernsthafte Chance hatte Thorwarth mit einem Kopfball nach Freistoß Braunschweigs (18.) und der Gastgeber mit einem Fernschuss in der 31. Minute. Dass es dennoch zu einem Tor kam, war zum einen der Schusstechnik und -gewalt Schmidt´s zu danken und zum anderen den Platzverhältnissen. In der 32. Minute bekamen die Gäste einen Freistoß ca. 35 Meter halbrechts vom Tor zu gesprochen. Schmidt knallte den Ball mit dem linken Bein halbhoch in Richtung langer Pfosten, durch mehrere, dem Torwart die Sicht versperrende Spieler hindurch, sprang der Ball mehrfach auf der „Seenplatte“ auf und schlug schlussendlich für den Torwart unhaltbar neben dem Pfosten ein. Bis auf einen Versuch Hummels, der aus Nahdistanz abzog, und den Brandl noch blockierte, war es das schon in der ersten Hälfte mit den Torchancen.
Die Gastgeber, die stärker erwartet wurden, unterstrichen in der zweiten Halbzeit ihren Tabellenplatz. Jetzt war das Spiel offener, mit Chancen für beide Mannschaften und da jetzt die Gerataler auf der „Seenplatte“ zu verteidigen hatten, ergaben sich notgedrungen hier auch größere Unsicherheiten, die sie aber mit letztem Einsatz teils spielerisch, teils mit bloßem „Ballwegschlagen“ überstanden, wobei sich daraus auch Konterchancen ergaben. In diese Phase zählt eine Gastgeber-Chance in der 50. Minute, als gleich mehrere Spieler beider Mannschaften auf dem Elfmeterpunkt eine Wasserschlacht lieferten, aus deren Befreiung Braunschweig im Gegenzug eine 20 Meter-Chance hatte, wie auch Kott´s Abwehr gegen Büyüköztürk aus Nahdistanz (54.). Kott musste im Anschluss mehrfach Schüsse aus der Halbdistanz abfausten, da die Platzherren nun auch gemerkt hatten, dass auf diesem Geläuf aufspringende Bälle ein probates Mittel sind, Schüsse gefährlich werden zu lassen. Thorwarth scheiterte zwar in der 60. Minute noch nach einer Eins-zu-Eins- Situation mit anschließenden Torschuss am Torwart, stellte aber in der 72. Minute unter Beweis, dass er das Toreschießen nicht verlernt hat. Schmidt schlug einen Freistoß von halbrechts scharf in den Strafraum, der abgewehrte Ball wurde sofort „erpresst“, zentral auf Thorwarth gespielt und dieser lochte ihn gekonnt mit links links neben den Pfosten ein. Da den „Fahner“ eh schon an diesem Tag die spielerische Klasse fehlte (u.a. fehlte Trübenbach) und vielleicht auch die Bedingungen nicht so ihrem ansonsten gewohnten technischen Spiel zuträglich waren, war mit diesem Tor eigentlich die Partie entschieden. Da änderten auch einige vom Schiedsrichtergespann getroffene wundersame Entscheidungen nichts daran. Löblich für die Gastgeber, dass sie eine solche (Ecke, nach dem auch der Entfernteste gesehen hatte, wer den Ball vor dem Überschreiten der Grundlinie berührte) korrigieren ließen!

Aufstellung:
FC An der Fahner Höhe: Sünkel, Lischke, Kupke, Winge, Walter, Büyüköztürk (73. Preller), Boxler, Hummel (75. Aliyev), Müller, Heim, Gießler
SpVgg Geratal: Kott, Maleße, Behr, Dobrocki, Schmidt, Heyer, Brandl, Seyfferth (64. Seeber), Thorwarth, Hartung (54. Kühne), Braunschweig (78. Gerhardt)

Zuschauer: 103

Schiedsrichter: Leitschuh (Barchfeld)

Torfolge: 0:1 Schmidt (32.), 0:2 Thorwarth (72.)