SG SC Leinefelde 1912 – SpVgg Geratal 2:1 (1:0)
(kda) Das Spiel hätte nicht verloren werden müssen! Und um es vorweg zu nehmen, wenn die Gerataler ihre Chancen nur zu 50% in Tore umgewandelt hätten, hätte der Schiedsrichter noch größere Unfähigkeit an den Tag legen können, es hätte trotzdem für den ersten Sieg der Hinrunde gereicht! Das Spiel zu analysieren fällt nicht schwer – die Gastgeber bemühten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, erarbeiteten sich 2 1/2 Tormöglichkeiten, die Gäste vermochten es nicht, ihre hochkarätigen Chancen nur annähernd in Tore umzumünzen, der Schiedsrichter lag konsequent 91 Minuten, das zum Nachteil beider Mannschaften, in der Bewertung der Spielsituationen neben dem Regelwerk und fand mehr Genugtuung in der eigenen Darstellung und dem munteren Verteilen von gelben Karten.
Allein in der ersten halben Stunde hätte die Spielvereinigung mit zwei, drei Toren führen müssen. Von der ersten Minute an übernahmen die Gäste das Zepter, störten sofort die zarten Versuche eines Spielaufbaus der Gastgeber und schickten ihre Offensivkräfte über das arteigene Spiel zur Torausbeute. Doch Thorwarth (8., über links, 18., über rechts – hätte besser auf den in Strafraummitte postierten Maleße gespielt-), Braunschweig (10.) und Heyer mit einer abgerutschten Flanke auf die Latte (14.) scheiterten am gegnerischen Torwart oder der eigenen Konzentration. Aus einer eigentlich unterbundenen Leinefelder Angriffsaktion, Brandl hatte den Ball in Höhe des Strafraums abgefangen und war in der Vorwärtsbewegung, wurde dieser von einem Leinefelder Spieler mit beiden Beinen vorne umgegrätscht und der Ball vom foulenden Spieler im Liegen aktiv mit der Hand in Richtung Gerataler Tor gespielt. In den verwaisten Raum lief Gebhardt und ließ Kott im Tor keine Chance. Diese Fehlbewertung der Situation durch den Schiedsrichter war bis hierhin und fürderhin nicht die einzige, aber spielentscheidende. Kurz nach der Führung hatte Heyer noch mit einer Nachschussmöglichkeit (34.) kein Glück.
Nach ca. 60 Minuten stellte der Gerataler Trainer offensiver auf. Aus der Vierer- wurde eine Dreier-Kette und über die Zeit sogar eine Dreier-Offensive. In diese Umstellung fiel ein Ballverlust im Mittelfeld und aus der entstandenen Unterzahlsituation das zweite Leinefelder Tor. Aus dem Alles-Oder-Nichts der Gerataler entsprang dann doch noch der Anschlusstreffer, Braunschweig setzte einen Freistoß aus 20 Meter in den linken Winkel (85.), und den durchaus möglichen Ausgleich verhinderte der Schiedsrichter mit einer viel zu geringen Nachspielzeit (1 Minute) und einer schon allein 2 Minuten dauernden „Besprechung“ mit dem Leinefelder Torwart nach einer Situation, die unbedingt geschildert werden muss, da so nicht prägnanter die völlig indiskutable Leistung des Schiedsrichters dargestellt werden kann. Die Gastgeber hatten ca. 10 Meter von der linken Seitenlinie mittig ihres Spielfeldes Freistoß. Der Torwart legte sich zur Ausführung den Ball zurecht, der Schiedsrichter pfiff zur Ausführung. Danach nahm der Torwart noch einmal den Ball mit der Hand auf, legte sich wieder den Ball zurecht, der Schiedsrichter pfiff wieder und ging auf den Torwart zu. Doch nicht wie allgemein erwartet das Handspiel oder die Spielverzögerung des Torwarts wurde geahndet (regelkonform sogar mit „Gelb“) und gegebenenfalls mit Freistoß für Geratal das Spiel fortgesetzt, der Schiedsrichter nutzte die Gelegenheit zu oben geschilderten Besprechung. Länderaustausch bei Schiedsrichtern ist sicherlich gut, aber nicht alles was aus Hessen kommt, muss den Ansprüchen genügen!
Aufstellung:
SG SC Leinefelde 1912: Reimann, Reinholde, Kuentzelmann, Pa. Madeheim (85. Poehl), Griesgraber, Machatschek, Schmalstieg, Männecke, Ulicny, Jahn, Gebhardt (63. Ph. Madeheim)
SpVgg Geratal: Kott, Maleße (60. Ben Achour), Behr, Dobrocki, Wollenschläger, Heyer, Seeber (71. Bärwinkel), Thorwarth, Kühne, Braunschweig
Schiedsrichter: Immig (Meißner)
Zuschauer: 60
Torfolge: 1:0 Gebhardt (31.), 2:0 Ph. Madeheim (73.), 2:1 Braunschweig (85.)