Verbandsliga, 19. Spieltag

SpVgg Geratal – SV Rositz 4:1 (1:0)

(kda) Nicht ganz klar ist, unter welcher Rubrik dieses Spiel letztendlich einzustufen ist: Endlich den ersten Dreier in der Rückrunde, Tabellenposition gegen die Nachrücker gehalten, also „Schwamm drüber“, oder: Überlegen gegen einen Abstiegskandidaten gespielt, halt nur nicht die Chancen genutzt, oder: Wie schon in den vorherigen Spielen an den eigenen Ansprüchen gescheitert, dem selbst auferlegten Erfolgsdruck wieder mental nicht gewachsen gewesen, speziell was die potentiellen Torschützen betrifft. Die Antwort muss sich die Mannschaft geben! Fakt ist, was in diesem Spiel an glasklaren Chancen vergeben wurde, hätte nicht nur für drei Spiele gereicht – haarsträubend! Fakt ist aber auch, die veränderte Defensive stand, bis auf die Situation, die zum Anschlusstreffer der Gäste führte, souverän und der Spielaufbau stimmte. Beleg dafür die sauber heraus gespielten Tore zum 1:0 und 2:0 und die Unzahl der nichtgenutzten Chancen, und das gegen einen bekanntermaßen sehr giftigen Gegner – was sich im Übrigen wieder in der Vielzahl von Karten niederschlug.
Das Spiel begann wie gewünscht, Kühne brachte die Gerataler sehr zeitig nach einem Abstimmungsproblem der Rositzer Abwehr und dem selbstlosen Einsatz Heyers in Führung (3.). Die Gäste mussten ihre Defensivhaltung aufgeben, dadurch ergaben sich Räume, in die auch immer wieder gespielt wurde. Der taktische Zug, Kühne als Spitze und Thorwarth dahinter als Ballverteiler agieren zu lassen, brachte viel Druck. Auch, dass sich die Außenverteidiger mit in die Angriffe einschalteten, trug zu einem Spiel bei, das dem Betrachter nur die Frage aufwarf, wann die nächsten Tore fallen würden. Doch weit gefehlt, die wurden einfach nicht gemacht! Immer wieder scheiterten Thorwarth, Heyer, Kühne am gegnerischen Torwart oder am Unvermögen bzw. Selbstvertrauen. Und so ging es mit einem mageren 1:0 in die Halbzeitpause. Die Pausenansprache des Trainers schien gewirkt zu haben, denn ähnlich wie zu Beginn des Spieles fiel das zweite Tor – sehr schön über rechts durch Kühne dem Torschützen aufgelegt – sehr zeitig (47.). Doch was sich nun an Chancenauslassen bot, ging weit mehr über die „Kuhhaut“ – katastrophal und peinlich! Quasi im Minutentakt wurde es versäumt, glasklare Chancen in Tore zu münzen. Und als dann die Gäste den einzigen Fehler der Gerataler Abwehr zum Anschlusstreffer nutzten (72.), kam logischerweise Unruhe auf der Bank auf. Aber selbst ab der Situation als sich die Gäste durch zwei Herausstellungen personell in Unterzahl brachten, konnte die Unruhe nicht durch einen Ausbau der Führung genommen werden, weil entweder der Torwart angeschossen, der Pfosten getroffen, zu zögerlich gehandelt oder einfach der letzte Pass nicht genau genug gespielt wurde. Hätten die Gäste ihre überhaupt nur zweite Möglichkeit zum Ausgleich genutzt (87., Kott musste sich das einzige Mal „lang“ machen), wer weiß? So schafften wenigstens Thorwarth und Hartung noch zum Ende einen „beruhigenden“ Sieg, nach dessen Entstehung in Wochen keiner mehr fragt, schon gar nicht, wenn es in den nächsten Spielen gelingen sollte, die Chancenverwertung auf ein gewohntes Maß anzuheben.

Aufstellungen:
SpVgg Geratal: Kott, Maleße (43. Gerhardt), Behr, Schmidt, Bärwinkel, Wollenschläger, Heyer, Brandl, Thorwarth, Kühne (60. Ben Achour),Braunschweig (48. Hartung)
SV Rositz: Glaser, Eckert, Leutert, Götze, Nierlein (54. Budelmann), Baudach, Klose, Undeutsch, Syhre, Demmrich (85. Strobl)

Zuschauer: 105

Schiedsrichter: Butterich (Straufhain)

Torfolge: 1:0 Kühne (3.), 2:0 Thorwarth (47.), 2:1 Götze (72.),3:1 Thorwarth (89.), 4:1 Hartung (90.)