SpVgg Geratal – SV 1879 Ehrenhain 6:2 (2:0)
(kda) Das war schon der avisierte schwere Gegner – robuste, technisch gut agierende Spieler, die auch nach einer völlig verdienten Pausenführung der Gerataler nicht an sich zweifelten – , der trotz der am Ende vielleicht zu hoch ausgefallenen Niederlage unter Beweis stellte, warum Ehrenhain in der Rückrunde noch ohne Niederlage war. Um so höher ist die Leistung der Hausherren einzuschätzen, die die erste Halbzeit komplett dominierten – hier noch höher hätten führen müssen – und nach einer „Schlafwagen“viertelstunde zu Beginn der zweiten Spielhälfte, die auch prompt zum Ausgleich führte, Charakter zeigten und das Spiel noch in einen sicheren Hafen brachten.
Ohne große Abtastphase legten die Gerataler los. In der 4. Minute bediente Thorwarth mit einer Flanke Schmidt, der konnte nicht genügend Druck hinter seinen Kopfball bringen. In der 9. und 23. Minute hätte Heyer jeweils nach Ecke einen Kopfballtreffer erzielen können, doch es war dem als Sturmspitze vor Thorwarth aufgestellten Kühne vorbehalten nach einer Balleroberung Thorwarths an der rechten Außenlinie und sofort in die Tiefe gespielten Pass die Führung zu erzielen (28.). Und nur zwei Minuten später zirkelte Schmidt einen Freistoß aus 25 Meter über die gegnerische Mauer hinweg in den linken Winkel. Die erste Spielhälfte dominierten die Platzbesitzer so eindeutig, dass lediglich eine Kopfballmöglichkeit (36. Minute) für die Gäste zu verzeichnen war.
War diese Überlegenheit Ursache für den Konzentrationsabfall zu Beginn der zweiten Hälfte? In der 53. Minute schlugen die Gäste einfach einen hohen Ball in den Gerataler Strafraum, alle Spieler schauten sich an und ließen nach dem Motto „Lass ihn durch, ich nehm ihn auch nicht“ zu, dass Lehmann unbedrängt an Kott vorbei den Anschlusstreffer erzielte. Als dann Seeber, der bis dahin eine tadelfreie Partie bot, einen total verkorksten Rückpass auf Kott spielte, in den erneut Lehmann lief und zum Ausgleich vollendete, kamen schon auf den Rängen leichte Zweifel auf. Doch Kott verhinderte mit einem starken Reflex in der 66. Minute, wieder war Seeber überlaufen worden, die Gästeführung und mit Glück gelang den Geratalern die erneute Führung. Einen Schmidt-Distanzversuch fälschte Thorwarth unerreichbar für den Gästetorwart ab (69.). Als dann in der 72. Minute Heyer überlegt einen schnell in die Schnittstelle gespielten Ball überlegt am Torwart vorbei ins Tor schob, war erst einmal wieder Beruhigung eingezogen. Kott verhinderte mit einem Reflex in der 79. Minute den erneuten Anschlusstreffer und der zum Ende des Spiels wieder auffälliger agierende Kühne erzielte selbst (87.) bzw. bereitete für den Youngster Kellner (89.) vor die Treffer 5 und 6. Bei seinem eigenen Tor behauptete er im Strafraum gekonnt den Ball und vollendete überlegt, bei der Vorlage spielt er einen genauen Grundlinienrückpass an die Strafraumgrenze, der erstmals in der Verbandsliga zum Einsatz gebrachte Kellner setzte mit einem straffen Schuss den Schlusspunkt unter eine auf hohem Niveau stehende Verbandsligapartie, die so nebenbei auch noch die zeitweilige Tabellenführung (Nordhausen hat noch eine Nachholpartie gegen Leinefelde) für die Huck-Schützlinge brachte.
Aufstellung:
SpVgg Geratal. Kott, Maleße (10. Priefer, 80. Gerhardt), Beh, Dobrocki, Schmidt, Wollenschläger (53. Kellner), Heyer, Brandl, Seeber, Thorwarth, Kühne
SV 1879 Ehrenhain: Sittel, Killemann, Döring, Lessau (85. Lutz), Schmidt, Bethke, Sigmund, Neumaier (72. Himstedt), Dolezal, Ollert, Lehmann
Schiedsrichter: Lorenzen (Klettbach)
Zuschauer: 110
Torfolge: 1:0 Kühne (28.), 2:0 Schmidt (30.), 2:1, 2:2 Lehmann (53., 54.), 3:2 Thorwarth (69.), 4:2 Heyer (72.), 5:2 Kühne (87.), 6:2 Kellner (89.)