SV BW 90 Neustadt/Orla – SpVgg Geratal 2:0 (1:0)
(Kda) Aus der Traum vom großen und einnahmeträchtigen Pokalgegner! Mit einer völlig indiskutablen Leistung hat sich der Landesligist in der 1. Hauptrunde bei einer wahrlich keine Bäume ausreißenden Landesklassemannschaft aus dem Pokal verabschiedet.
Was sich quasi schon seit den letzten Spielen der Vorsaison abzeichnet, offenbarte sich auch in diesem Spiel – der Spielvereinigung ist der Zug zum Tor abhanden gekommen. Da täuschen auch nicht große Ballbesitzanteile, die es auch in diesem Spiel unübersehbar gab, hinweg. Aber wenn man immer wieder behäbig nur dieses „Hintenrum“spielen zelebriert, oft notgedrungen, weil die Anspielpunkte nach vorne nicht geboten werden, bzw. die sich ergebenen Möglichkeiten nicht durch ein schnelles Umschalten mit Zug zum gegnerischen Tor, auch mit Spiel über die Flügel und Suchen von Eins-Zu-Eins- Situationen, sondern durch Herausnahme des Tempos und vermeintlich sicheren Ballbesitz löst, braucht man sich nicht zu wundern, dass solche Spiele nicht gewonnen werden. Zu allem Übel kommt noch dazu, dass die wenigen Chancen teilweise blamabel vergeben werden. So hätten die Gerataler in den ersten Minuten in Führung gehen müssen und damit mit Sicherheit dem Spiel einen anderen Verlauf gegeben. Zweimal zeigte sich Dobrocki auf der linken Außenbahn, flankte jeweils gefährlich in den Strafraum. Beim ersten Mal nahm Thorwarth den Ball direkt, setzte ihn aber in aussichtsreicher Position neben das Tor (3.), beim zweiten Vorstoß musste der Neustädter Torwart den Schuss von Kühne prallen lassen, Linse jagte das Geschoss aus 7 Metern, zwar leicht bedrängt, über das Tor (16.). Und noch zwei Möglichkeiten aus Gerataler Sicht sind in der ersten Spielhälfte nennenswert. Wollenschläger schlägt aus dem Mittelfeld einen Pass auf den rechts startenden Seeber, dieser bringt die Eingabe punktgenau auf den langen Pfosten, der Ball kann aber vor dem einschussbereiten Linse noch abgefangen werden (34.), und in der 39. Minute wird Kühne zentral geschickt, doch dessen Schuss ist nicht scharf genug und wird noch vor der Torlinie von einem Abwehrspieler geklärt. Exakt eine Minute davor brachten sich die Hausherren mit ihrem zweiten ernsthaften Angriffsversuch in Führung. Ein Doppelpass über ihre rechte Außenbahn und ein Rückpass brachte Strobel am Strafraum in Position, gegen dessen platzierten Schuss ins linke Eck Kott keine Chance hatte, nachdem er in der 31. Minute gegen zwei durchbrechende Neustädter retten konnte.
Wer nun glaubte, dass sich die Gerataler mit Vehemenz gegen das Ausscheiden wehrte, musste sich eines Besseren belehren lassen. Insgesamt verflachte die Partie, Ballverluste häuften sich auf beiden Seiten. Um so bedauerlicher war es, dass Geratal die Chancen, die sich ergaben, nicht nutzen konnte (53., Heyer auf Thorwarth; 77., Distanzschuss Kühne; 87., Heyer läuft auf den linken Pfosten zu, sticht in den Rasen ein; 90., Kühne). Und so kommt es wie es immer kommt. Im Bemühen hier noch wenigstens die Verlängerung zu erzwingen, Trainer Huck hat schon personell alles für die Offensive getan, u.a. Behr dem Angriffsspiel „geopfert“, unterläuft Seeber ein Abspielfehler und die Gastgeber kontern. Aus der Traum!
Aufstellung:
SV BW 90 Neustadt/Orla: Haase, Plietzsch, Käpnik, Meyer, Opel, Naif (90. Thümmel), Grau, Engler (90. Thiele), Badermann, Simon, Strobel (81. Lindig)
SpVgg geratal: Kott, Behr (67. M. Zentgraf), Dobrocki, Schmidt, Linse (56. Hofmann), Wollenschläger (56. Möller), Heyer, Seeber, Thorwarth, Kühne, Bischof
Schiedsrichter: Drobe (Hermsdorf)
Zuschauer: 100
Torfolge: 1:0 Strobel (38.), 2:0 Badermann (90.+1)