FSV Wacker Nordhausen II – SpVgg Geratal 1:2 (0:0)
(kda) Nordhausen ist immer wieder eine Reise wert. Nicht, dass die Stadt nun unbedingt das Ziel der Glückseligkeit wäre, die Spielweise der „Wackerer Reserve“, das bevorzugte technische Spiel dieser kann man mit gleicher Münze beantworten und da kommen muntere Spielchen mit Möglichkeiten für beide Seiten heraus. Da beide Kontrahenten aus einer gut gestaffelten Defensive heraus das Spiel begannen – die Gastgeber hatten ob der Resultate gegen die Gerataler Respekt, die Gerataler ob der namentlichen Aufstellung der Nordhäuser – waren die Chancen anfangs sehr rar. Den Gästen gelang es, mit dem stark böigen Wind im Rücken spielend, die Nordhäuser weitestgehend vom Tor fernzuhalten – Semmer versuchte sich mit einem Schuss von der rechten Strafraumecke (23.), Halilic setzte den Ball knapp neben den Pfosten (32.) – ansonsten waren sie um einen konstruktiven Spielaufbau nach vorne bemüht, der aber wieder zu oft die letzte Adresse nicht erreichte. Priefer hatte da schon die größte Möglichkeit als er aus dem Mittelfeld heraus geschickt links in den Strafraum eindrang aber mit dem Abschluss zögerte (17.), eine Mantlik-Zentgraf-Dublette in der 26. Minute hätte auch die Führung bringen können.
Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gastgeber nun ihrerseits den staken Wind auszunutzen, setzten verstärkt auf Distanzschüsse. Ihr Führungstor fiel aber aus einem Freistoß heraus. Exakt am linken Strafraumecke zog Klaus halbhoch an Freund und Feind vorbei den Ball auf den langen Pfosten. Mit starker Windunterstützung an Fahrt und Effet schlug der Ball im Tor ein (62.). Diesen Rückstand nahmen die Gerataler aber nicht wie vor Wochenfrist gegen Heiligenstadt sich ergebend hin, sondern sie forcierten ihre Angriffsbemühungen. Schon aus dem folgenden Anstoß heraus hatte Kühne den Ausgleich auf dem Fuß, sein mit der Innenseite gesuchter Schuss war aber zu sehr auf den Torwart und zu lasch geschossen. In der 65. Minute klappte es dann mit dem Ausgleich und die Partie war wieder auf Null gestellt. Linke setzte sich an der rechten Seitenlinie nach einem Anspiel von Behr durch, passte zurück an die Strafraumgrenze von wo Mantlik flach und scharf neben dem rechten Pfosten ins Tor traf. Wieder Behr steckte in der 72. Minute einen Ball auf Mantlik durch, sein Schuss konnte vom Torwart gerade noch zur Ecke geklärt werden. Und exakt diese führte durch einen schulmäßigen Kopfball Behrs zur Führung. Mittig im Strafraum stehend, sprang er am höchsten und versenkte den Ball im Tor links oben. Jetzt entfachten die Nordhäuser ein wahres Feuerwerk. Mit der starken Windunterstützung – Abschläge von Kott drehten noch vor der Mittellinie wieder nach hinten weg – erspielten sie sich eine solch drückende Überlegenheit, dass teilweise Serien von drei, vier Ecken zu registrieren waren. Zum Glück nur Ecken, weil jeder Gerataler mit all seinen Kräften und mit jedem legalem Körperteil den Einschuss zu verhindern suchte. Auf Grund des aufopferungsvollen Kampfes am Ende ist der Auswärtssieg in einem ansonsten äußerst fairen Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften nicht unverdient.
Aufstellung:
FSV Wacker Nordhausen: Gurniak, Fluß, Vopel, Schröter, Ernst, Schwerdt, Semmer (75. Yelen), Harrer, Sailer, Halilic, Klaus (71. Seferovic)
SpVgg Geratal: Kott, Behr, Dobrocki, Schmidt, Linse, Wollenschläger, Priefer (46. Linke), Kühne, Bischof, Mantlik, Zentgraf (85. Seeber)
Schiedsrichter: Lorenz (Bad Langensalza)
Zuschauer: 85
Torfolge: 1:0 Klaus (62.), 1:1 Mantlik (65.), 1:2 Behr (72.)