Landespokal 1.Hauptrunde SG An der Lache Erfurt – SpVgg Geratal I 0:3 (0:2)

Um der Chronistenpflicht genüge zu tun, hier ein Artikel aus der Zeitung „Freies Wort“ vom 9.8.2021.

Es gab schon schwerere Pokalaufgaben

Fußball-Thüringenligist SpVgg Geratal gewinnt sein Erstrundenspiel im Thüringer Landespokal bei der SG An der Lache Erfurt problemlos mit 3:0 (2:0).

Maximilian Zachert, noch nicht spielberechtigter Youngster-Neuzugang, hatte vor dem Anpfiff den Gastgeber beobachtet: „Ich habe ihre Erwärmung gesehen – so richtig Zug drin war da aber nicht!“ Was sich sofort beim ersten Gerataler Angriff bestätigte: Solo von Thurau auf rechts, scharfe Flanke – und der Erfurter Koppe haute den Ball in die falsche Richtung, nämlich ins eigene Tor statt raus aus dem Strafraum (1.). Wenige Minuten später sprang Thurau nach einer hohen Eingabe von links höher als Erfurts Torwart Mathesius und köpfte ihm so den Ball aus den Händen ins Tor (9.) – der Schiedsrichter fand nichts zu pfeifen daran.

2:0 nach neun Minuten und eine bis dahin klar dominierende Gerataler Mannschaft – es hat für die Grün-Weißen schon weitaus kompliziertere Erstrunden-Pokalaufgaben gegeben als hier im Erfurter Norden direkt am Zoo. Der Gastgeber aus der Landesklasse-Staffel 2, dem drei Stammspieler fehlten, präsentierte sich erstaunlich schwach und hatte auch nicht das Glück auf seiner Seite, als bei einer Strafraumsituation in der 30. Minute der Pfiff abermals ausblieb. Es war der einzige Moment im ganzen Spiel, in dem diese Partie vielleicht doch hätte kippen können. Ansonsten hatte der Thüringenligist aus dem Ilm-Kreis das Geschehen fest in der Hand, obwohl auch ihm mit Bradsch, Bischof, Linse und Zachert vier potenzielle Startelf-Spieler fehlten. Sie wurden indes von Kott und Kitzig sowie durch Sennewald als Sturmspitze und Möller auf der Doppelsechs sehr gut ersetzt.

Was freilich nicht heißt, dass alles am Gerataler Spiel in Ordnung gewesen wäre: Es hätte schon vor der Pause zwingend 3:0 stehen müssen (u. a. hatte Möller bei einer Doppelchance viel Pech/23.), und eine ganze Reihe von stark eroberten Bällen – der größte Vorteil der Gäste an diesem Freitagabend – gingen viel zu schnell durch ungenaue und zu lange Pässe wieder verloren. „Wenn man zur Grundlinie durchstößt muss der Ball im Zentrum auch verwertet werden“, bemängelte Trainer Robin Keiner, der aber ansonsten einschätzte: „Grundsätzlich war das aber erst mal ein guter Auftakt“ – wohl wissend, dass sein Team in einer Woche beim Punktspielauftakt in Weida weitaus härter gefordert werden dürfte. Das 3:0 fiel, nach weiteren vergebenen Chancen und verpassten Abschlüssen, nach einer Rechtsflanke von Kellner, als sich Heyer anschließend im Strafraum klug durchsetzte und per Aufsetzer abschloss (71.).

Auffällig der hohe Anteil von Zuschauern aus dem Gerataler Lager und auch sonst aus dem Ilm-Kreis; es gab beispielsweise auch eine stattliche „Delegation“ aus Großbreitenbach/Neustadt. Auch Torwart Bradsch riskierte zwar kurz vor seinem Hochzeitstermin keinen Einsatz mehr, war aber mit vor Ort. Den Polterabend mit seinen Mitspielern hatte er ja schon vor zwei Wochen „vorgezogen“.

AdL Erfurt: Mathesius; Höhn, Weis, Schreyhl, Koppe (86. Altarsha), Rein (81. Alalli), Schwarz, John, Werner, Al Derli (59. Omeirat), Steinmetz

Geratal: Kott – Keller, Kitzig, Behr, Wittke – Weidlich, Möller (60. Glatz) – Thurau (78. Bellanger), Heyer, Linke (60. Braunschweig) – Sennewald

Martjuschew (Gotha) – 200 – 0:1 Koppe (1./Eigentor), 0:2 Thurau (9.), 0:3 Heyer (71.) (rab)