Bei der Anreise der Gäste pfiff ein kalter Wind über die das Spielfeld begrenzenden Äcker. Obwohl der zum Anpfiff nachließ, hatte er wohl alle guten Vorsätze der Gäste weggeblasen. So wird dieses Auswärtsspiel als eines der schlechteren in die kurze Geschichte dieser Mannschaft eingehen. Einfachste Fehler im Zuspiel, mangelnde Zweikampfführung und kaum Schüsse aufs Tor waren an der Tagesordnung. In diesem Spiel zeigten die erfahrenen Witzlebener Spieler, die halbe Mannschaft im 20. Jahrhundert geboren, wie mit einfachen Mitteln erfolgreich Fussball gespielt wird. Da hilft es auch nicht, mit dem durchaus gewöhnungsbedürftigen, welligen Platz zu hadern. Witzleben spielte mit weiten Schlägen nach vorn und hinten stand der Libero Jens Weitz sicher. Alle Angriffsversuche wurden von ihm sicher abgefangen. Auch die „2.Bälle“ blieben weitgehend im Besitz der Hausherren. Die Spielvereinigung konnte dennoch in Führung gehen, als sich Sebastian Thiem zur Grundlinie durchsetzte und flach aufs Tor schoss. Verteidiger und Torwart verließen sich aufeinander und den Ball passieren, ehe Torwart Florian Heinz doch noch das Spielgerät im Nachpacken auf der Torlinie unter sich begrub (10.). Das war schon die erfolgversprechendste Szene der Gäste. Gegenüber ging der Verteidiger zu ungestüm zu Werke, so dass der Schiedsrichter wegen Stossens zu recht auf Strafstoß entschied. Der quirlige Tom Bürger verwandelte sicher (1:0, 15.). Als Halbchance kann man noch den Abschluss durch Nils Bellanger ansehen, der in einer Phase, als Geratal mehr im Spiel war, übers Tor schoß (22.). Danach war wieder Witzleben am Drücker. Nach einem Eckball landete das Leder im Nachschuss am Pfosten bevor Torwart Michael Schlundt ihn hatte (25.). Gleich darauf ein straffer flacher Schuss nach Eckball, doch Michael Schlundt war unten (26.). Nach einem Freistoß prüfte Nils Bellanger den Witzlebener Torhüter, der den Ball nur nach vorn abklatschen konnte, doch auch der Nachschuss traf nur einen Abwehrspieler (28.).
Im zweiten Umlauf hatte Witzleben das Sagen. Ein Traumtor erzielte Nicky Bürger, der einen Freistoß von der Strafraumgrenze über die Mauer hinweg genau in den Winkel zirkelte (2:0, 53.). Michael Schlundt zeichnete sich mit einer Fussparade aus, als Fabian Feigel frei zum Schuss kam (65.). Lucas Beyer verfehlte das Ziel nach einem Zuspiel von Jan-Eric Metzler nur knapp (67.).
Die junge Mannschaft aus dem Geratal, alle unter 22 Jahren, musste das Ergebnis akzeptieren und für spätere Auftritte Lehren ziehen. Der erfahrene Ludwig-Alexander Reuß in seinem ersten Einsatz in dieser Mannschaft kann zu mehr Struktur verhelfen. Die Auswechslungen erfolgten im Hinblick auf das A-Juniorenspiel am folgenden Tag. Bleibt zu hoffen, daß sich die Schulterverletzung von Tony Andi Zehne als nicht schwerwiegend herausstellt.
SV GW Witzleben: Heinz, L.Beyer, F.Beyer, C.Kästner, N.Bürger, Prokopovics, Fritsch (88. Hofmann), T.Bürger, Metzler, Feigel, Weitz
SpVgg Geratal II: Schlundt, Mauermann, Klawitter, D.Zehne (59. Nagel), Dornheim (82. Haak), Bellanger (46. Gnäuß), Thiem (46. B.Hoffmann), Leihbecher, Reuß, Schütz, T. Zehne
Tore: 1:0, T.Bürger (FE, 15.), 2:0 N.Bürger (53.)
Schiedsrichter: k.A.
Zuschauer: 23