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Landespokal Viertelfinale SpVgg Geratal – FSV Preußen Bad Langensalza 4:3 n.V. (2:1, 2:2)

Wie geil ist das denn? Die Spielvereinigung Geratal steht im Pokalhalbfinale und misst sich darin im nächsten Jahr mit den ganz Großen im Land.

Das „Kickelhähnchen“ in Geschwenda scheint sich als Erfolgsgeläuf für den Pokal zu etablieren. Wieder wurde dort gewonnen und in einer Art und Weise, die die Gerataler Fans mitriss. Vor dem Anpfiff sahen die Vorzeichen eigentlich nicht so gut aus. Der in den bisherigen Punktspielpartien herausragende Benny Linse fiel wegen vorheriger zweier Karten aus dem Kader. Bastian Bischof und Fabian Heyer saßen für alle Fälle angeschlagen nur auf der Bank. Damit waren zwei sichere Stützen der Abwehr aus dem Rennen Diese Herausforderung nahm die Mannschaft an. In herausragender Manier kämpfte sie sich zum Sieg. Obwohl die Gäste bis zum Abpfiff dagegenhielten, war Geratal die bessere Mannschaft. Die Abwehr mit Martin Kellner, Felix Behr, Fabian Paradies und Martin Wittke warf sich in jeden der gegnerischen Angriffe und vorn attackierten die Dauerläufer Paul Möller, Oskar Sennewald und Maximilian Zachert schon in der gegnerischen Hälfte und stressten die Gegenspieler bereits im Ansatz.

Der Spielbeginn war von den Hausherren so nicht geplant. Die Kurstädter starteten offensiv und schon stand es durch einen Schuss von Martin Fiss aus spitzestem Winkel 0:1 (6.). Die Hausherren nahmen es gelassen und glichen postwendend aus. Max Zachert zog ab, Torwart Carsten Stoll kann nur abklatschen und aus dem Spielerknäuel vor seinen Füssen sprang der Ball vom eigenen Verteidiger Felix Moschkau ins Tor (1:1, 9.). Entscheidenden Anteil an diesem Treffer hatte jedoch Oskar Sennewald, der eigentlich den Ball spielte. Das gab den Hausherren Sicherheit, ihr Spiel aufzuziehen. Martin Kellner, überlegt spielend, trieb den Ball im Mittelfeld, bediente Andreas Linke, der zur Mitte auf den Kopf von Oskar Sennewald servierte. Den hatten die Verteidiger aus den Augen verloren, so daß er unbehelligt in den Winkel köpfen konnte (2:1, 12.). Der Führungstreffer entfachte die Pokalleidenschaft der Heimmannschaft weiter. Der feine Techniker Tony Braunschweig knallte einen Freistoß aus 40 Metern flach in Richtung Tor, der Ball lief durch Freund und Feind hindurch bis zum Torhüter. Hier hätte ein Zentimeter Fussspitze schon den Unterschied gemacht (18.). Immer wieder starteten die Gerataler Spieler ihre schnellen Angriffe. Bei einem langen Ball in den Raum war Torhüter Carsten Stoll um Zehntelsekunden eher am Ball als der heransprintende Andreas Linke (25.). Die Frankenhäuser waren stets um Resultatsverbesserung bemüht und versuchten, mit lang nach vorn auf ihre großen Angreifer geschlagenen Bällen zum Erfolg zu kommen. Felix Behr blieb trotzdem häufig Sieger im Luftkampf. Als der Ball im Vorwärtsgang verloren wurde, wurde Martin Fiß angespielt, der sofort abzog. Das war knapp (33.)! In einer gefährlichen Situation, der Ball wurde nicht aus dem Strafraum befördert, waren Alexander Deist und Thomas Wurschi als letzte im Torraum am Ball, doch Schiedsrichter Markus Drobe entschied auf Abseits (43.). Fast ging ein Rückpass von Tony Braunschweig auf Torwart Nils Bradsch ins Auge, da Andres Munoz Hermes heransprintete, aber schließlich konnte der Goalie den Ball rechtzeitig aufnehmen (45.).

Die Gäste hatten sich für die zweiten 45 Minuten etwas vorgenommen. Sofort starteten sie offensiv. Der Schuss von Alexander Deist (47.) leitete eine Druckphase zum Ausgleich ein. Eine quer geschlagene Hereingabe rutschte durch zum freistehenden Martin Fiss (2:2, 47.). Schon kurz darauf wieder die Hausherren. Der agile Paul Möller dribbelte in den Strafraum, wo er gebremst wurde (51.). Die Heimfans forderten sofort einen Strafstoß, der Schiedsrichter war jedoch anderer Meinung. In der Folge drehten die Gäste auf und rissen das Spiel an sich. Mit erfolgversprechendem Abschluß haderten sie allerdings. So wurde bis zum Abpfiff auf beiden Seiten gekämpft, wie es sich für ein Pokalspiel gehört.

Der unangenehme Nieselregen hatte zur Verlängerung ein Einsehen und verzog sich in die Berge. Kaum war diese angepfiffen, nahm sich Maximilian Zachert ein Herz und zog am Strafraumeck aus dem Fußgelenk heraus ab. Das Leder senkte sich genau in den hinteren Torwinkel (3:2, 92.). Die Torflaute des Angreifers war endlich beendet. Als sich Paul Möller wieder einmal durch die gegnerische Verteidigung tankte, zog Felix Moschkau vor dem Strafraum die Notbremse und musste auf Grund der dadurch erhaltenen zweiten Gelben Karte den Platz verlassen (103.). Nach dem erneuten Seitenwechsel brillierte erneut Maximilian Zachert. Er gewann im Mittelfeld einen Zweikampf, zog sofort unaufhaltsam in Richtung Tor und schoß aus vollem Lauf ein (4:2, 108.).

Es muss zur Ehrenrettung der Gäste gesagt werden, daß sie auch nach diesem Nackenschlag nicht aufsteckten und nun mit voller Kraft anrannten, aber mehr als der Anschlußtreffer durch Tim Weißenborn gelang ihnen nicht (4:3, 118.). Beinahe hätte Maximilian Zachert ein weiteres Tor erzielt, als er allein auf den Torhüter zulief. Der Ball versprang ihm jedoch vor dem Abschluß (120.).

Nach dem Abpfiff ließen sich die Akteure beider Mannschaften auf den Boden fallen, so intensiv und kraftraubend war das Spiel. Ein echter Pokalfight. Schiedsrichter Markus Drobe hatte die Begegnung immer im Griff, wobei mit fortschreitender Spieldauer Konzentrationsschwächen in Form von offensichtlichen Fehlentscheidungen sichtbar wurden. SpVgg Geratal: Bradsch, Sennewald, Linke (108. Barchewitz), Braunschweig (83. Nanez), Kellner, Möller, Zachert, Wittke (67. Glatz), Weidlich, Behr, Paradies FSV Preußen Bad Langensalza: Stoll, Jäger, Wurschi (96. Weißenborn), Weis, Franke, Munoz Hermes, Fiß, Moschkau, Engel 96. Müller), Wiegel (73. Linz), Deist Tore: 0:1 Fiss (6.), 1:1 Moschkau (ET, 9.), 2:1 Sennewald (12.), 2:2 Fiss (47.), 3:2, 4:2 Zachert (92., 108.), 4:3 Weissenborn (118.) Schiedsrichter: Drobe (Hermsdorf) Zuschauer: 152