12. Spieltag Verbandsliga FSV Preußen Bad Langensalza – SpVgg Geratal 0:0

Ein Punkt auswärts beim Tabellenvierten hört sich für die Spielvereinigung erst einmal nicht schlecht an. Bei genauerem Hinsehen allerdings blieben zwei Punkte liegen, denn erstens kämpften die Gäste vorbildlich und zweitens blieben auch die besten Chancen ungenutzt. Im Spiel selbst war kein Unterschied zwischen beiden Mannschaften zu sehen. Die Kurstädter waren bemüht, mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, scheiterten aber an der vielbeinigen und stabilen Gegenwehr oder an der eigenen Abschlußschwäche. Die Gäste wiederum versuchten, wie üblich, mit langen Bällen in die Spitze die Angreifer zu erreichen, was ebenfalls nur teilweise gelang, denn die Hausherrenabwehr stand kopfballstärker und ebenfalls zweikampfsicher. Darüberhinaus ist Sennewald die Leichtigkeit des Toreschießens abhanden gekommen und Al Saeed verfügt nach der Verletzungspause noch nicht wieder über seine Spritzigkeit. So wurden beidseitig nur wenige zwingende Tormöglichkeiten herausgespielt, der Kampf im Mittelfeld überwog. Schiedsrichter Storch geizte nicht mit Gelben Karten, zog aber seine, für manche zu kleinliche, Linie durch. Die 9 Karten verteilte er gleichmäßig auf beide Mannschaften, der Heimtrainer verdarb die Bilanz. Hervorzuheben bleibt aus Sicht der Gerataler deren Moral, die sich auch von den ungenutzten Torchancen nicht beeindrucken ließen sowie die Leistungen der Außenverteidiger Wittke und Glatz.

Die Gäste begannen nervös, so daß Langensalza für 15 Minuten das Zepter übernahm. Torwart Kunth und Abwehrspieler Glatz waren sich bei einem Ball im Strafraum nicht einig, der Angreifer konnte die Situation aber nicht nutzen und reklamierte erfolglos auf Foul (8.). Nach ca. 20 Minuten hatte Geratal die Nervosität langsam abgestriffen und spielte jetzt aktiv mit. Einen Flankenball von Pfordte schoß Thurau zentral übers Tor (21.). Hier war mehr drin gewesen! Gegenüber spritzte Wittke in einen Querpass in unmittelbarer Tornähe und entschärfte damit die Situation (30.). Dann ging es wieder in die andere Richtung. Ein schöner Angriff wurde durch die Ilm-Kreisler nicht konsequent zu Ende gespielt (38.) und schon wieder wechselte die Angriffsrichtung. Wiegel setzte sich läuferisch durch, doch der herausstürzende Kunth blockte den Abschluß mit dem Fuß (39.). So ging es mit einem gerechten Unentschieden in die Pause.

Gleich zu Beginn des zweiten Umlaufs trat Weidlich einen Freistoß, den Thurau vor dem Tor knapp verfehlte (49.). Danach folgte die Schlüsselszene des Spiels. Möller, wieder sehr quirlig, wurde im Strafraum von den Beinen geholt. Thurau konnte Torwart Zamiar nicht überwinden. Zum Entsetzen der Zuschauer zeigte der Schiedsrichterassistent an, daß der Torwart sich zu früh von der Linie gelöst hat, Folge: Wiederholung. Diesmal trat el Saeed an und traf auf die gleiche Art wieder nicht ins Tor (54.). Beide Schützen versuchten sich mit halbgaren Schüssen auf die gleiche Stelle. Das hätte das Siegtor sein müssen! Geratal ließ sich aber nicht beeindrucken und spielte weiter, als sei nichts geschehen. War ja auch nicht. Ein weiter Abwurf von Torwart Zamiar wurde von Hermes aufgenommen, der führte den Ball über den halben Platz und konnte sogar noch abschließen, traf das Ziel jedoch nicht (61.). Al Saeed traf aus spitzem Winkel ins Tor, doch vorher ertönte der Pfiff wegen eines Foulspiels (68.). Endter wurde gerade noch gestoppt (71.) und Al Saeed konnte sich im Laufduell gegen Zickler nicht durchsetzen (77.). Wieder war es Hermes, der gegen Kunth den Kürzeren zog (80.). Obwohl die Hausherren zum Schluß zu alles versuchten, hatten die Gäste zwingendere Chancen. Endter schloß seinen Sturmlauf zu schwach ab, der mitgelaufene Sennewald wäre eine Option gewesen (87.) und zu guter Letzt drosch Bischof freistehend nach einer Ecke den Ball aus sieben Metern übers Tor (89.).

Fazit: Der lobenswerte kämpferische Einsatz der Gäste hätte mit einem Sieg belohnt werden müssen. Die Mannschaft ist mental jedoch intakt und wenn die Schußblockade der Angreifer gelöst wird, werden auch die Punkte wieder ins Geratal kommen.

FSV Preußen Bad Langensalza: Zamiar, Scheer, Finger (90. Ortlepp), Zickler, Franke (59. Sauerbier), Hermes, Fiß, Reuter (82. Kleinert), Linz, Engel, Wiegel

SpVgg Geratal: Kunth, Linse, Sennewald, Thurau (90. Barchewitz), Al Saeed (82. Braunschweig), Glatz, Möller (70. Endter), Wittke, Pfordte, Bischof, Weidlich

Tore: —

Schiedsrichter: Max Storch ( Trusetal)

Zuschauer: 120