Ein Unentschieden, das für die personell gebeutelten Hausherren einem Sieg gleichzusetzen ist. In einem packenden Abwehrkampf ließen sie nur einen Treffer der überlegenen Gäste zu. Herausragend ihr Kampfgeist, mit dem sie keinen Zweikampf aus dem Wege gingen. Aus der Mannschaftsleistung ragten wieder einmal Torschütze Paul Möller und der linke Verteidiger Leon-Sebastian Glatz heraus. Beide rackerten unermüdlich, Paul Möller erzielte zudem eiskalt das Tor, während Leon-Sebastian Glatz auf seiner Außenbahn vorn und hinten zu finden war ob als Verteidiger oder als Ballführender.
Wismut brauchte zehn Minuten, um warm zu werden, beherrschte dann aber mit klugen Ballstaffetten und überlegtem Spiel den Platz. Das Ballbesitz nicht alles ist, zeigte sich wieder einmal. Bedingt auch durch das permanente Anlaufen der Gerataler kamen sie häufig nicht zum gefährlichen Abschluß oder schossen am Ziel vorbei.
Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der einheimischen Zuschauer. Erst prüfte der diesmal im Mittelfeld eingesetzte Kellner den Gästetorwart Paul (2.). Dann gewann Glatz! einen Zweikampf im Mittelfeld und schickte Möller!, der seinen Gegenspieler überspurtete und gekonnt ins lange Eck abschloß (1:0, 8.). Danach wachte Gera auf und wurde feldüberlegen. Börner aus dem Rückraum per Fuß (20.) und Schubert per Kopf (21.) verfehlten jedoch das Ziel. Doch auch die Spielvereinigung hatte ihre Chance. Thuraus Kopfball nach schöner Flanke von Pfordte lenkte der Torwart noch zur Ecke, die aber nichts einbrachte (22.). Bradsch hielt mit großer Parade gegen den durchgebrochenen Wagner den Vorsprung fest (24.) doch dann passiert es doch. Bei dem von Schubert flach in den Torraum geschlagene Eckball kam es zu Missverständnissen unter drei Verteidigern und Schumann hielt den Fuß hin (1:1, 26.).
Auch in der 2.Halbzeit ging es mit der Wismut-Offensive weiter, doch die Gerataler Verteidigung, aus allen Mannschaftsteilen heraus, hielt. Mit mehr Ruhe, Übersicht und weniger Hektik hätten sie es sich leichter gemacht. So aber kamen die meist weit herausgeschlagenen, unplazierten Bälle sofort wieder zurück und Alles begann von vorn. Immerhin ließen sie wenig Torschüsse zu und nahmen jeden Zweikampf an. Ein echtes Kampfspiel indem sich beide Seiten nichts schenkten. Sogar Torwart Bradsch musste verletzt ausgewechselt werden (57.), doch auch Kuhnt hielt sicher. Geratal gelang es nur sporadisch, vor dem gegnerischen Tor aufzukreuzen, z.B. Weidlich nach Pass von Möller (60.) oder bei einem unnachahmlichen Sololauf von Glatz gegen mehrere Gegenspieler. Wismuts Abschlüsse von Kiessling (71., 76., 79.) lagen knapp neben dem Kasten bzw. wurden von Kunth vereitelt. Der eingewechselte Steven Hippe, etatmäßig Geratal 2, machte seine Sache gut und auch mal den Ball im Mittelfeld fest. Beinahe wäre die Überraschung perfekt gewesen, als wieder Möller über links davon lief, zur Mitte flankte, aber der eingewechselte Heyer den Ball nicht am Torwart vorbei brachte (90+3).
SpVgg Geratal: Bradsch (57. Bradsch), Linse, Thurau, Glatz, Kellner, Möller, Wittke, Troll (82. Hippe), Pfordte (46. Heyer), Weidlich, Behr
BSG Wismut Gera: Paul, Haupt, Seyfert, Schubert, Wagner, Kiessling, Schumann, Puhan (84. Güttich), Hoffmann, Börner, Boser (61. Lehmann)
Tore: 1:0 Möller (8.), 1:1 Schumann (26.)
Schiedsrichter: Eisenschmidt (Nordhausen)
Zuschauer: 140